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Cosmopolis

Cosmopolis

Originaltitel
Cosmopolis
Regie
David Cronenberg
Darsteller
George Touliatos, Saad Siddiqui, Philip Nozuka, Jadyn Wong, Zeljko Kecojevic, Maria Juan Garcias
Medium
DVD (Leihfassung)
Verleih ab
15.10.2012 bei Ascot Elite
Kinostart Deutschland
Cosmopolis
Genre
Drama
Land
Frankreich, Kanada, Portugal, Italien
Jahr
2012
FSK
ab 12 Jahren
Länge
108 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
6,0 (1 User)
Extras: Interviews vom Set, B-Roll • Premiere in Berlin • Extra Interviews mit Robert Pattinson und David Cronenberg • Trailershow
Robert Pattinson auf dem Weg zum Friseur
Die Handlung von "Cosmopolis" lässt sich darauf verdichten, dass unser von Robert Pattinson gespielte Held zum Friseur will. Er lässt sich in seiner überaus luxuriösen Limousine kutschieren. Da es sich um die Verfilmung von Don DeLillos gleichnamigen Roman handelt, bei der Gruselmeister David Cronenberg Regie geführt hat, verläuft die Fahrt nicht ungestört. Verschiedene Ereignisse verzögern die Fahrt immer wieder. Unter anderem ist der US-Präsident in der Stadt, ein Hip-Hop-Star wird zu Grabe getragen und Globalisierungsgegner demonstrieren.

So nimmt die Fahrt den ganzen Tag in Anspruch. Zwischendurch besuchen verschiedene Personen den reichen Börsenspekulant - wer sonst könnte sich so einen absurden Tag leisten - im Wagen. Dazu gehören die Geliebte (Juliette Binoche), seine Chefanalystin (Emily Hampshire), seine Theoretikerin (Samantha Morton) und sein Arzt. Mit seiner Frau (Sarah Gadon) trifft er sich kurz zum Mittagessen und sein Bodyguard (Kevin Durand) versucht, den Attentäter (Paul Giamatti) aufzuspüren, der Eric töten soll.
Als Handlungsort dient "Cosmopolis" ein Auto, wenn auch ein luxuriöses. David Cronenberg macht es gewissermaßen zu einem Abbild von Eric Packers Innerem. Nur wenige Szenen spielen außerhalb des mobilen Schauplatzes. Dadurch findet die Handlung auf engstem Raum statt. Die Kamera ist unglaublich nah an den Darstellern. Im Normalfall würde das die Distanz zwischen Zuschauern und Figuren verringern. In diesem Fall aber - und dabei geht es hauptsächlich um die von Robert Pattinson dargestellte Figur - führt das zu noch größerer Distanz. Auch wenn man ihm fast im Gesicht hängt, bleibt er undurchsichtig.

Cronenberg verschwendet keine Zeit damit, dem Publikum seine Hauptfigur näher zu bringen. Er überlässt es den Zuschauern, den seltsamen Charakter zu deuten. Was hat es mit diesem Mann auf sich, der so unermesslich reich ist, dass er sich sogar die Mark Rothko Kapelle kaufen und komplett in seinem Appartement einbauen könnte? Jedenfalls ist er unfähig, mit einem anderen Menschen ein normales Gespräch zu führen. Die Zusammenhänge des Finanzmarktes durchschaut er wie kein anderer, und nutzt dies zu seinem finanziellen Vorteil. Auf der zwischenmenschlichen Ebene ist er jedoch verloren. Eric Packer ist sowohl von der Welt als auch von sich entfremdet. Täglich lässt er einen Arzt zu sich kommen und sich komplett untersuchen. Obwohl er über einen messerscharfen Verstand verfügt, fehlt ihm die Fähigkeit, die Zeichen seines Körpers zu deuten. Er ist peinlich darauf bedacht, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Er nimmt regelmäßig Mahlzeiten zu sich und sucht in sexuellen Abenteuern Befriedigung. Wirkliche Erfüllung findet er dabei nie. Robert Pattinson lässt immer wieder kleine Momente aufblitzen, in denen wir glauben, Packer zu verstehen. Es gelingt ihm, diesem Mann bei all seiner Glattheit kleine Risse zu geben. Haarfeine Risse, die dazu führen, dass er ein bisschen greifbarer wird.

Die Dialoge kommen recht bedeutungsschwanger daher. Sie sind im Zuge der Occupy-Wall-Street-Bewegung aktuell, obwohl das Buch bereits im Jahr 2003 erschien. Cronenberg, der auch das Drehbuch schrieb, hat sie von Don DeLillos gleichnamigen Roman übernommen. Die Story an sich ist absurd und der Hauptcharakter gelinde gesagt unzugänglich. Der Film ist sperriger als die Stoffe, die Cronenberg zuletzt verfilmt hat. Aber das ist gut so.

Es sieht so aus, als wollte sich Robert Pattinson vom braven Vampirimage freispielen. Erst die Rolle als rücksichtsloser Emporkömmling in "Bel Ami", jetzt der undurchsichtige Eric Packer in David Cronenbergs "Cosmopolis". Und dies wird ihm mit dieser Rolle gelingen. Im Vorfeld haben einige Kritiker gezweifelt, ob der sonst eher softe Pattinson einer Rolle in einem Cronenberg-Film gewachsen sei. Doch die Rechnung des Regisseurs ist aufgegangen. Auch dank Pattinsons Name gelang die Finanzierung - und Pattinson enttäuscht nicht.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
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