DCM
A Long Way Down

A Long Way Down

Originaltitel
A Long Way Down
Regie
Pascal Chaumeil
Darsteller
Shola Adewusi, Wilhelmina McFadden, Poppy Epstein, Ewa Kropiewnicka, Thomas Williamson, Katerina Elliott
Medium
DVD
Im Handel ab
05.09.2014 bei DCM (Delphi Filmverleih)
Kinostart Deutschland
A Long Way Down
Genre
Komödie
Land
Großbritannien
Jahr
2013
FSK
ab 6 Jahren
Länge
92 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://alongwaydown.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
3,0 (1 User)
Extras: Lauflänge Bonusmaterial: 65 min • Interviews mit Cast & Crew • zusätzliche Szenen • Outtakes • Weltpremiere in Berlin
Drama mit Pierce Brosnan als Selbstmord-Novize
In Pascal Chaumeils "A Long Way Down" erlebt der Zuschauer eine Silverster-Party der etwas anderen Art. Am Tag des Jahreswechsels begegnen sich auf einem Londoner Hochhaus vier Menschen. Obwohl die unterschiedlich nicht sein könnten, eint sie ein drastischer Plan: Alle vier wollen sich in die Tiefe stürzen und ihrem Leben ein Ende bereiten.

Da ist der ehemalige Fernsehmoderator Martin Sharp (Pierce Brosnan), dessen Leben nach einer Nacht mit einer Minderjährigen aus den Fugen geraten ist. Die alleinerziehende Mutter Maureen (Toni Collette) fühlt sich hilflos und dem Leben schutzlos ausgeliefert. Pizza-Lieferant J.J. (Aaron Paul) sieht keinen Grund zum Weiterleben, weil er an einem Hirntumor leidet. Die Ärzte haben ihn längst aufgegeben. Die 18-jährige Jess (Imogen Poots) möchte ihr Leben beenden, weil sie von der Liebe enttäuscht wurde.

Überrumpelt von der unerwarteten Gesellschaft, gelingt es keinem der vier Lebensmüden, seine Absicht auszuführen. Stattdessen beschließt die gegensätzliche Gruppe einen Pakt. Sie ernennen den Valentinstag zum neuen Selbstmordtermin. Bis dahin darf sich keiner umbringen. Die Ereignisse überstürzen sich in der Folge jedoch. Die vier werden in einen Strudel unerwarteter Ereignisse gezogen...
"A Long Way Down" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Nick Hornby. Der Schriftsteller ließ sich für das tragikomische Werk auch von seinem eigenen Leben inspirieren. Ausgangspunkt für das Buch war die Tatsache, als der britische Schriftsteller 'erfuhr, dass es dass es bestimmte Nächte im Jahr gibt, die bei Selbstmördern besonders beliebt sind', so Hornby im Presseheft zu einem Roman.

Auch der zentrale Handlungsort von Buch und Film, der Toppers Tower, von dem die Selbstmord-Kandidaten sich stürzen wollen, kennt Hornby: 'Die Archway Bridge in der Nähe meines Hauses im Norden Londons ist bekannt dafür, dass sich dort immer wieder Menschen umbringen', so der Autor. 'Je öfter ich sie überquerte, desto mehr fragte ich mich, ob man in diesen beliebten Nächten an solchen Orten dann wohl wirklich auf Gleichgesinnte trifft.'

Trotz des ernsten Themas behandelt Hornby die Geschichte über seine vier lebensmüden Protagonisten als Komödie. Nicht zuletzt diese Haltung mag die Besetzung von Pascal Chaumeils Spielfilm-Adaption bestimmt haben. Pierce Brosnan brachte schon als James Bond eine gehörige Portion Humor und Ironie in die von Tod und Verbrechen bestimmte Handlung. Imogen Poots war zuletzt an der Seite von James McAvoy in der rabenschwarzen Literatur-Verfilmung "Drecksau" zu sehen, die ebenfalls düstere Charaktere mit einer ironisch-sarkastischen Draufsicht auf ihre Schicksale verknüpfte. Aaron Paul kennen viele aus der viel gelobten Serie "Breaking Bad", die von gescheiterten Existenzen erzählte, die an der Schnittstelle zwischen Leben und Tod agieren.

Wenn eine Komödie nur an einigen wenigen Stellen wirklich witzig ist, hat sie ein nicht zu unterschätzendes Problem. Auf "A Long Way Down" trifft dies zu. Regisseur Pascal Chaumeil versucht zwar den sarkastischen Ton des gleichnamigen Bestsellers von Nick Hornby bestmöglich einzufangen, allerdings nimmt er dabei zu oft in letzter Sekunde die Abfahrt in Richtung Harmlosigkeit. Chaumeil möchte niemandem wehtun mit seiner Inszenierung, sondern in erster Linie unterhalten.

Die Tragik des Sujets wird ähnlich wie bei Hornby nur oberflächlich angerissen und steht nicht im Zentrum der Darbietung. Humor soll Trumpf sein, allerdings zeichnet Chaumeil seine Figuren extrem stereotyp, weshalb es dem Zuschauer schwerfällt sich mit den Protagonisten auch nur ansatzweise zu identifizieren. Einzig Imogen Poots in der Rolle der 18jährigen Schülerin Jess überzeugt mit ihrem komödiantischen Talent. Trotz der tragischen Grundthematik neigt "A Long Way Down" zur seichten Kinounterhaltung mit angereicherten Wohlfühlmomenten.
Timo Buschkämper, Filmreporter.de
Unmittelbar vor Jahreswechsel begegnen sich vier Menschen zufällig auf einem Londoner Hochhaus. Alle eint ein Ziel - sie wollen sich in die Tiefe...
Unmittelbar vor Jahreswechsel begegnen sich vier Menschen zufällig auf einem Londoner Hochhaus. Alle eint ein Ziel - sie wollen sich in die Tiefe...
 
"A Long Way Down" ist die Adaption eines Romans von Nick Hornby. Der ließ sich für die Geschichte von vier Selbstmord-Kandidaten von eigenen...
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A Long Way Down
2024