Capelight
Monsters

Monsters (Neuauflage)

Originaltitel
Monsters
Regie
Gareth Edwards
Darsteller
Whitney Able, Scoot McNairy, Kevon Kane
Medium
Blu-ray
Im Handel ab
26.09.2014 bei Capelight Pictures
Kinostart Deutschland
Monsters
Genre
Science Fiction, Romanze
Land
Großbritannien
Jahr
2010
FSK
ab 16 Jahren
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
4,0 (2 User)
Extras: Audiokommentar von Gareth Edwards,Scoot McNairy und Whitney Able • Filmdoku MONSTERS (55min) • Der Schnitt (23min) • Visuelle Effekte (29min) • Kurzfilm "Factory Farmed" von Gareth Edwards - mit Intro (7min) • Interview mit Gareth Edwards (44min) • Interview mit Scoot McNairy und Whitney Able (28 min) • New York Comic Con (5 min)
Wundervolle und außergewöhnliche Sci-Fi-Romanze
Sechs Jahre ist es her, dass eine NASA-Sonde mit Proben außerirdischen Lebens über Mexiko zerschellt ist. Aus den Sporen, die dabei freigesetzt wurden, entwickelten sich gigantische, Kraken-ähnliche Kreaturen. Seitdem hat die US-Regierung eine gewaltige Mauer um die betroffene Zone in Mexiko errichtet, um die Aliens in Schach zu halten.

Als Fotojournalist Andrew (Scoot McNairy) sich in das gefährliche Gebiet begibt, erhält er von seinem Chef einen besonderen Auftrag. Der junge Mann soll dessen Tochter Samantha (Whitney Able) auf ihrem Weg zurück in die US-Heimat begleiten. Da die beiden die Fähre verpassen, beschließen sie, sich durch den Dschungel zu schlagen. Dabei kommen sich Andrew und Samantha zunehmend näher. Verängstigt aber auch fasziniert werden sie auf ihrer Route immer wieder Zeugen davon, wie nachhaltig die außerirdischen Wesen das Leben der Menschen beeinflusst haben. Wie gefährlich die dortige Situation ist, erfahren die beiden schon bald am eigenen Leib.
Mit seinem Leinwanddebüt "Monsters" hat Gareth Edwards einen Science-Fiction gedreht, der die Erwartungen an das Genre auf wundervolle Weise auf den Kopf stellt. Der Regisseur rückt nicht wie seit einigen Jahren üblich die entscheidende Schlacht der Menschheit gegen die außerirdische Bedrohung in den Vordergrund. Vielmehr haben sich die Erdenbürger mit der Situation arrangiert. Während sich die USA mit einer gigantischen Mauer und wiederholten Luftangriffen von den Aliens abzuschotten versucht, haben die Menschen in den betroffenen Gebieten gelernt, mit der gefährlichen Situation zurechtzukommen. All diese Aspekte werden im Verlauf der Handlung immer wieder thematisiert, allerdings spielen sie sich eher beiläufig ab. Von den neuesten Vorfällen erfahren wir meist nebenbei, etwa wenn im Hintergrund ein Fernseher läuft. Warnschilder und Gasmasken tragende Menschen geben uns einen Eindruck davon, welch tiefgreifende Veränderungen die Außerirdischen in der Erdgesellschaft bewirken.

Die Beiläufigkeit, mit der Edwards die uns vertraute und doch fremdartige Welt zeigt, trägt erheblich zur Glaubwürdigkeit seines spekulativen Szenarios bei. Bisweilen wirken die Impressionen, die er bei der Reise seiner beiden Helden Andrew und Samantha einfängt, wie Bilder einer Dokumentation. Dazu hat sicherlich auch die Arbeitsweise des Regisseurs beigetragen. Statt im Vorhinein alles genau zu planen, wählte er während des Drehs in Mexiko spontan immer wieder neue Umgebungen für die Aufnahmen aus.Im Prinzip erkundete Edwards mit seiner Crew das Land, ohne genau zu wissen, was sie erwarten würde und befand sich damit in einer ähnlichen Lage wie seine Protagonisten.

Mit seiner dokumentarisch wirkenden Atmosphäre und der Prämisse einer abgeriegelten Alien-Zone erinnert "Monsters" ein wenig an "District 9". Zudem beinhaltet auch Edwards Science-Fiction einige gesellschaftskritische Aspekte. So lässt sich die phantastische Geschichte durchaus als Parabel auf den Krieg gegen Terror verstehen, wobei sich im Verlauf der Handlung immer wieder eine Frage aufdrängt: Richten letztlich die titelgebenden Monster oder die Angriffe des Militärs mehr Schaden an?

Trotz der politischen Untertöne hat sich Edwards in erster Linie auf die Liebesgeschichte konzentriert. Glücklicherweise verzichtet er dabei auf jeglichen Kitsch. Stattdessen erzählt er - ähnlich wie Richard Linklater in "Before Sunrise" - von der Begegnung zweier Menschen, die sich in einer fremden Umgebung kennen lernen und einen besonderen Draht zueinander entwickeln. Der kleine Unterschied ist, dass die fremde Umgebung voller außerirdischer Kreaturen ist. Beachtlich ist, welch sicheres Gespür für Atmosphäre und beeindruckende Bilder der vor allem als Spezial-Effekte-Künstler bekannte Regisseur mit seinem Leinwanddebüt an den Tag legt. Zumal Edwards nicht nur für die Inszenierung, sondern auch für Drehbuch, Kameraführung und visuelle Effekte verantwortlich zeichnet. Sein beeindruckender Science-Fiction ist voller zärtlicher und grausamer Momente. Wir sehen zu, wie sich zwei Menschen langsam näher kommen, werden aber auch Zeuge von Tod und Verderben. Die Aliens zeigt Edwards nur selten, wodurch uns als Zuschauer fortwährend ein Gefühl der Ungewissheit erschleicht. Wenn er die riesigen Wesen dann in ihrer ganzen Pracht zeigt, ist es fast so, als seien sie der Vorstellungskraft des großen Horror-Autors H.P. Lovecraft entsprungen. Die Monster haben sich dank Edwards ihren Weg in unsere Welt gebahnt. Sie sind so bedrohlich, wie schön.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
Videoclip: Monsters
Vor sechs Jahren ist eine NASA-Sonde mit außerirdischen Proben über Mexiko auseinander gebrochen. Seitdem ist in dem Gebiet voller außerirdischer...
 
Galerie: Monsters
Mit "Monsters" gibt Gareth Edwards ein beeindruckendes Leinwanddebüt. Seine von riesigen Alien-Kreaturen bevölkerte Welt wirkt ebenso schön wie...
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2024