Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen

"Fifty Shades of Grey" basiert auf der gleichnamigen Romantrilogie von E.L. James. Die Bücher entstehen zunächst als so genannte Fan-Fiction zu Stephenie Meyers "Twilight"-Saga, wobei die Fortsetzungsgeschichten erst unter dem Titel "The Master of the Universe", dann unter "FiftyShades.com" erscheinen. Die Protagonisten heißen entsprechend Edward Cullen und Bella Swan, bis die Autorin sie in Christian Grey und Anastasia Steele umtauft und schließlich unter dem nun bekannten Titel in Buchform publiziert.

Mit den Romanen stellt James die konservative Weltsicht der Mormonin Meyers radikal auf den Kopf, indem sie die braven, ihre Instinkte zügelnden Charaktere des Vorbildes nicht nur zu Sklaven ihrer Triebe macht, sondern das Ausleben ihrer Lüste auch unverblümt zu Papier bringt. Das kommt bei den vornehmlich weiblichen Leserinnen so gut an, dass die Bücher mit weit über 90 Millionen Exemplaren zum erfolgreichsten Buchfranchise der Literaturgeschichte wird.

An diesen Erfolg kann die erste Verfilmung unmittelbar anknüpfen. Das lang erwartete, bereits im Vorfeld heiß diskutierte Erotik-Drama startet in den US-Kinos an dem Wochenende, auf das im Jahr 2015 auch der Tag der Liebenden, der Valentinstag, fällt. Das Ergebnis: Der Film schafft mit einem Wochenend-Einspiel von 85 Millionen US-Dollar nicht nur den besten Februarstart und den besten Start an einem Valentinstag aller Zeiten. Von Sam Taylor-Johnson ("Nowhere Boy") inszeniert, ist es auch der erfolgreichste Start eines von einer Frau gedrehten Films überhaupt.

Dabei verläuft die Entstehungsgeschichte der Kinoadaption mehr als turbulent. Alles fängt damit an, dass zahlreichen Fans der Romanvorlage gegen die ursprüngliche Besetzung des Films protestierten. Um zu verhindern, dass die Hauptrollen mit Charlie Hunnam und Dakota Johnson besetzt werden, starten einige Fans eine Petition. Bald darauf verlässt Hunnam das Projekt - ob als Folge des Fanprotestes oder wegen Überanstrengung, wie der Schauspieler in einem Interview behauptet (vgl. unsere News: Charlie Hunnam hatte Nervenzusammenbruch), sei dahingestellt.

Die Produzenten von "Fifty Shades of Grey" scheinen zunächst dem Druck der Fans nachzugeben, bewahren am Ende aber dennoch ihr Gesicht. Während ein Großteil der Fans Matthew Bomer ("American Horror Story - Die dunkle Seite in dir") in der Titelrolle und "Gilmore Girls"-Darstellerin Alexis Bledel als Anastasia Steele sehen wollen, setzen die Macher ihre Favoriten Jamie Dornan und Dakota Johnson durch. Für den "Marie Antoinette"-Darsteller und die Tochter von Don Johnson und Melanie Griffith markiert die Rolle einen großen Schritt in ihrer jungen Karriere.

Die zweite Hürde, die das Filmprojekt überwinden muss, sind die kreativen Differenzen zwischen Regisseurin Sam Taylor Johnson und Romanautorin E.L. James. Letztere hatte sich erhebliches Mitspracherecht bei der Adaption ihres geistigen Eigentums zugesichert und sorgte dafür, dass der Film in ihrem Sinne umgesetzt wird. Laut Insiderberichten soll die Schriftstellerin sogar damit gedroht haben, ihre Fans gegen den Film aufzuhetzen, sollten gewisse Passagen nicht ihren Vorstellungen entsprechen.