Wir waren Helden

Wir waren Helden

Originaltitel
We were Soldiers
Regie
Randall Wallace
Darsteller
Jsu Garcia, Edwin Morrow, Keri Russell, Barry Pepper, Josh Daugherty, Chris Klein
Medium
DVD
Im Handel ab
19.03.2003 bei Concorde Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Wir waren Helden
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2002
FSK
ab 16 Jahren
Länge
133 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
8,5 (4 User)
Extras: Deutsche Kinoversion • Trailer (Kino- und TV-Spots) • Makiung of • Behind the Scenes • Deleted Scenes mit Kommentar • Audiokommentar Randall Wallace • Cast & Crew inkl. Interviews mit den Stars • Produktionsnotizen • Fotogalerie • DVD-ROM-Part • Trailer weiterer Filme
Im vietnamesischen La-Drang-Tal treffen amerikanische Soldaten 1965 erstmals auf nennenswerte Gegenwehr. Die Verluste sind auf beiden Seiten enorm, letztendlich können die nordamerikanischen Eindringlinge den Kriegsauftakt für sich entscheiden.
Nach diversen Bürgerkriegen ("Braveheart", "Der Patriot") und den Weltkriegsdramen "Der Soldat James Ryan" und "Pearl Harbor" liegt das neue Einsatzziel von Drehbuchautor Randall Wallace in Vietnam. Dort wird unter dem Sternenbanner heldenhaft für Gott und Vaterland gestorben. Mel Gibson mimt den tugendhaften, gläubigen Familienvater Lt.-Col. Moore, der im Jahr 1965 vierhundert überwiegend junge Kämpfer in die erste große Auseinandersetzung gegen den Vietcong befehligte. Den US-Soldaten stand damals ein Vielfaches an Feinden gegenüber - trotzdem hat Moores Truppe die für beide Seiten verlustreiche Schlacht für sich entschieden. So etwas ist in Hollywood der Stoff, aus dem die Helden sind.

In seinem nach einem Tatsachenroman entstandenen Regiedebüt spart Wallace nicht mit blutigen und grausamen Details: 90 Minuten tobt auf der Leinwand eine unmenschliche Schlacht, deren Intensität durchaus mit "Black Hawk Down" von Ridley Scott vergleichbar ist. Subtilität ist Wallaces Sache jedoch nicht: Die eigentlichen Ursachen des großen Sterbens werden weder hinterfragt noch kritisiert, stattdessen fokussiert der Plot auf Tugenden wie Mut und Pflichtgefühl - auch wenn die Opfer vielleicht nur Kanonenfutter waren und der Krieg schließlich verloren ging.

Der Katholik Mel Gibson, dem solche erzkonservativen Werte auch persönlich wichtig sind, meistert die heldenhafte Rolle eines großen Anführers und Übervaters mit Bravour. Mit wehenden Fahnen und Hurra führt er die Truppe in den gnadenlosen Kugelhagel - koste es, was es wolle. John Wayne hätte aus vollem Herzen applaudiert, in Deutschland, einer führenden Nation von Zweiflern, Zauderern und Besserwissern, darf man das jedoch anders sehen und dem handwerklich hervorragend gemachten Film mit Ablehnung oder zumindest Skepsis gegenübertreten.
Rico Pfirstinger/Filmreporter.de
2024