W-Film Distribution/Oliver Oppitz
Paula Brunner, Ursula Strauss, Lino Gaier und Bettina Mittendorfer in "Maikäfer flieg!" (2016)

Maikäfer, flieg!

Originaltitel
Maikäfer, flieg!
Alternativ
Maikäfer flieg
Regie
Mirjam Unger
Darsteller
Hilde Dalik, Paula Brunner, Gerald Votava, Ursula Strauss, Krista Stadler, Peter Schorn
Medium
VoD (Streaming)
Verleih ab
20.10.2017 bei W-film
Kinostart Deutschland
Maikäfer, flieg!
Genre
Drama
Land
Österreich
Jahr
2016
FSK
ab 12 Jahren
Länge
109 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Berührende Erlebnisse von Christine Nöstlinger
Christine Nöstlinger hat sich erlebtes Leid von der Seele geschrieben. 1936 in einer Arbeiterfamilie Wiens geboren, die Hitler kritisch gegenübersteht, ist ihre Kindheit von Krieg, Bomben und Entbehrung geprägt. Ihre Erinnerungen bringt sie 1973 in dem Bestseller "Maikäfer, flieg! Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich" ohne jede Lamoyanz zu Papier.

Zum Ende des 2. Weltkriegs sind die neunjährige Christine (Zita Gaier) und ihre Mutter (Ursula Strauss) ausgebombt. Die letzten Schusswechsel erlebt die kleine Familie in einer Villa im Wiener Ortsteil Neuwaldegger. Auf die repräsentativen Räume haben auch die Verantwortlichen der Roten Armee ein Auge geworfen, die Wien ebenso wie Berlin nach Kriegsende gemeinsam mit Amerikanern, Briten und Franzosen besetzen und in Besatzungszonen aufteilen.

Die Erwachsenen sind entsetzt über die neuen Nachbarn, sie haben Angst vor der Rache der Russen. Die Gräuelpropaganda über die Untermenschen aus dem Osten hat sich ins Denken der Menschen eingebrannt. Die Kinder begegnen den zum Teil noch blutjungen Soldaten mit einer Mischung aus Neugier und Furcht, aber auch der Hunger treibt sie in die Suppenküchen. Christine freundet sich mit Cohn (Konstantin Khabensky) an. Der Koch der Einheit wird bald zum Retter in höchster Not.
Regisseurin Mirjam Unger erzählt Christines Geschichte konsequent aus der Sicht des Kindes an der Schwelle von Pubertät zum Erwachsenenwerden, die kindlich-naive Weltsicht bleibt glaubhaft. Sie scheut sich nicht, ein sehr realistisches Bild der Zerstörungen in der Stadt und in den Köpfen der Menschen sowie der schweren Wochen des Neuanfangs nach finsterer Zeit zu entwerfen, was bei jüngeren Zuschauern etliche Fragen aufwerfen wird. Zugleich ist der sehenswerte Film ein Plädoyer für Freundschaft und Unvoreingenommenheit gegenüber Fremden und anderen Kulturen sowie ein Dank an die Befreier Mittel-Europas aus der Sowjetunion, deren Verdienste heute allzu oft unter den Tisch gefegt werden.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
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Zita Gaier in "Maikäfer flieg!" (2016)
2024