Warner Bros.
Der Fremde im Zug

Der Fremde im Zug

Originaltitel
Strangers on a Train
Regie
Alfred Hitchcock
Darsteller
Ralph Moody, Charles Meredith, David McMahon, Paul McGuire, Charles Marsh, George Magrill
Kinostart:
Deutschland, am 01.02.1952 bei
Genre
Krimi
Land
USA
Jahr
1951
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Spannender Krimi von Altmeister Alfred Hitchcock
Tennis-Spieler Guy Haines (Farley Granger) lernt auf eine Zugfahrt Bruno Antony (Robert Walker) kennen. Schon nach kurzer Zeit mündet die Konversation mit dem Reisenden in einen unfassbaren Vorschlag Brunos: Dieser bietet an Guys ungeliebte Ehefrau umzubringen, wenn sein Gegenüber im Gegenzug Brunos Vater ermorden würde.

Guy hält die Idee für einen makabren Spaß und verabschiedet sich höflich. Kurze Zeit nach der seltsamen Begegnung erwürgt Bruno Guys Gattin auf einem Rummelplatz und fordert den Sportler auf, seinen Teil der Abmachung einzuhalten. Guy ist entsetzt und versucht erfolglos, den Wahnsinnigen auf Distanz zu halten. Dabei gerät er bald selbst in den Verdacht, seine Ehefrau umgebracht zu haben...
Alfred Hitchcocks "Der Fremde im Zug" basiert auf dem Debütroman "Zwei Fremde im Zug" der US-amerikanischen Krimiautorin Patricia Highsmith. Der Meister der Suspense schmückt die Romanadaption mit den für ihn so typischen Elementen wie dem Motiv des perfekten Mords. Auch Hitchcocks Idee, gewöhnliche Menschen in außergewöhnliche, meist bedrohliche Situationen zu versetzen, findet sich in "Der Fremde im Zug".

Schon im Exposé des Kriminalfilms treffen Protagonist und Antagonist aufeinander. Dabei ist es herrlich anzusehen, wie der um die Etikette bemühte Tennis-Spieler zunehmend über die Intension seines exzentrischen Gegenübers erschrickt. Nach der nur von einen Seite ernst genommenen Verabredung, dass jeder für den anderen einen Mord begehen möge, schaltet sich der offensichtliche Psychopath immer mehr in alle Lebensbereiche seines vermeintlichen Komplizen. Genau an dieser Stelle zeigt sich die besondere Stärke von Hitchcocks Inszenierung, wenn Normalität und Bürgerlichkeit der Hauptfigur auf den Kopf gestellt werden. Auch wenn der Bösewicht auf den ersten Blick nicht sonderlich bedrohlich erscheint, so ist gerade das subtile Spiel von Robert Walker der Garant dafür, dem Zuschauer nach und nach das Fürchten zu Lehren. Bis zum Schluss gelingt es dem Regisseur, die Spannung aufrecht zu erhalten, um dem Zuschauer dann in einem gewohnt furiosen Finale eine Lösung zu präsentieren.
Stefan Huhn, Filmreporter.de
2024