Marseille

Marseille

Originaltitel
Marseille
Regie
Angela Schanelec
Darsteller
Jacqueline Lütke-Poll, Yekaterina Medvedeva, Üzen Erfut, Maria Ponte, Wolfgang Michael, Friederike Kammer
Kinostart:
Deutschland, am 23.09.2004 bei Peripher Filmverleih
Genre
Drama
Land
Deutschland, Frankreich
Jahr
2004
FSK
ab 0 Jahren
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
9,0 (1 User)
Großteil des Lebens undurchschaubar?
Wohnungstausch mit einer französischen Studentin. Die junge Photographin Sophie (Maren Eggert) empfindet Marseille, in der nicht sehr wärmenden Februarsonne, als schroff und abweisend. Allein streift sie durch die Hafenstadt und macht ihre Photographien. Mit Mechaniker Pierre (Alexis Loret), der ihr ein Auto besorgen soll, verbringt sie einen unbeschwerten Abend in der Bar. Zurück in Berlin findet sie sich in den alten Zwängen wieder. Unausgesprochen ist ihre Zuneigung zu Ivan (Devid Striesow), dem Ehemann ihrer Freundin Hanna (Marie-Lou Sellem). Sie entscheidet sich abermals nach Marseille zu fahren.
Der These, dass "ein Großteil des Lebens undurchschaubar, voller Missverständnisse und dem Zufall überlassen ist", bildet laut Angela Schanelec die Essenz und Grundkonstellation ihrer Filme. Der "Widerspruch zwischen diesem Ausgeliefertsein und dem mehr oder weniger ständigen Versuch, sich dagegen aufzulehnen", bildet auch den Grundkonflikt von "Marseille". Er Beschreibt einen Zeitraum von mehreren Wochen im Leben der Photographin Sophie. Auch in ihrem vierter Film, der in Cannes in der Reihe Un Certain Regard lief, spielt die Handlungsebene nicht die entscheidende Rolle. Er unterstreicht jedoch die Einsamkeit und Verlorenheit der Hauptfigur. In den langen Einstellungen wird wenig gesprochen, doch die scheinbare Kargheit wird in vom Betrachter mit eigenen Gedanken und Reflektionen ergänzt.
Nicola Turri, Filmreporter.de
2024