Buena Vista
Wenn Träume fliegen lernen

Wenn Träume fliegen lernen

Originaltitel
Finding Neverland
Regie
Marc Forster
Darsteller
Johnny Depp, Kate Winslet, Julie Christie, Radha Mitchell, Dustin Hoffman, Freddie Highmore
Kinostart:
Deutschland, am 10.02.2005 bei Buena Vista International (Germany)
Kinostart:
Schweiz, am 20.01.2005 bei Frenetic Films
Genre
Drama
Land
Großbritannien, USA
Jahr
2004
FSK
ab 0 Jahren
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
8,5 (13 User)
Johnny Depp als Peter-Pan-Schöpfer J.M. Barrie
London zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Schriftsteller J.M. Barrie (Johnny Depp) hat mit seiner Muse schwer zu kämpfen. Sein neuestes Theaterstück wird nach der Uraufführung zerrissen und selbst seinem Produzenten (Dustin Hoffman) kommen Zweifel an der Publikumswirksamkeit von Barries Werken.

Glücklicherweise fällt dem Autor eines Tages die Inspiration direkt in den Schoß - oder besser gesagt zu Füßen. Ausgerechnet unter der Parkbank, auf der Barrie gedankenverloren in sein Notizbuch schreibt, ist der kleine Michael von seinen älteren Brüdern im Spiel eingekerkert worden. So viel Vorstellungskraft stachelt Barrie dazu an, die Jungen und ihre Mutter, die verwitwete Sylvia Liewelyn Davies (Kate Winslet) selbst in seine imaginäre Märchenwelt mitzunehmen.

Barrie verbringt seine Nachmittage von nun an im Garten der Familie. Der transformiert in seiner Vorstellung mehr und mehr zu der Phantasiewelt "Neverland". Sylvia ist glücklich darüber, dass ihre Söhne nach dem Tod ihres Vaters in dem bunten Treiben endlich auf andere Gedanken kommen. Ihren verbitterten Sohn Peter bringt Barrie sogar dazu, selbst zu schreiben. Sylvias Mutter Du Maurier (Julie Christie) steht dieser Freundschaft und dem bunten Treiben im Garten der Familie jedoch genauso skeptisch bis ablehnend gegenüber wie Barries vernachlässigte Ehefrau Mary. Die verlässt schließlich sogar das gemeinsame Haus. Allerdings ist nicht nur die Zuneigung zu der jungen Witwe, sondern auch seine Inspiration entflammt. Barrie schreibt ein Stück für Kinder und Erwachsene, in dem Naturgesetze und Verstand keinen Platz haben, allein die Vorstellungskraft bewegt alles: "Peter Pan". Überschattet wird das Geschehen allerdings von Sylvias Tuberkuloseerkrankung.
Fliegen zu können ist wohl der größte Wunsch aller Kinder. So kommt es zu der ungeheuren Faszination, die für alle, die noch ein bisschen Kind in sich tragen, von der Geschichte Peter Pans ausgeht. Obwohl "Finding Neverland" mehr als eine weitere Verfilmung des bekannten Stoffes ist, schafft es der Film doch, auf gleicher Ebene zu verzaubern. Durch die unbegrenzte Vorstellungskraft des Schriftstellers, in der er etwa seinen Hund in einen Zirkusbären verwandelt, wird glaubwürdig vermittelt, dass die Märchenfigur Peter Pan ein Alter Ego von J.M. Barrie ist.

Erfrischend ist, dass Regisseur Marc Forster ("Monster's Ball") konsequent darauf verzichtet, J.M. Barries Peter-Pan-Schaffensphase in den typischen Großeinstellungen von überquellenden Aschenbechern, von der Stirn perlenden Schweißtropfen und über das Papier peitschenden Federn zu illustrieren. Stattdessen entstand das rührende Portrait eines Schriftstellers, der nicht nur mit der Inspiration sondern auch mit seiner Ehe zu kämpfen hat. "Finding Neverland" ist zu sehr Hollywood, um die Waage halten zu können zwischen Barrie als einem von der konservativen Gesellschaft unverstandenen Künstler und dem versagenden Ehemann. Beim Anblick des umwerfenden Johnny Depp sind wir nur allzu schnell bereit, Barrie seine Ignoranz gegenüber Mary zu verzeihen und ihn für seine Phantasie zu bewundern. Überzeugend lässt Depp seinen Augenaufschlag zwischen einem schelmischem "Neverland-Funkeln" und dem um Sylvia besorgtem Blinzeln changieren.

Ein Augenschmaus ist der Film allemal. Wenn Barrie mit den Jungen spielt, sind Einstellungen vor der realen Alltagskulisse mit solchen in zauberhafter Märchenszenerie über Kreuz aneinander montiert. Die Inszenierung Neverlands hat durch ihre intensiven Farben und prächtigen Kostüme durchaus Gänsehautfaktor. Genauso wie die Dialoge zwischen Barrie und Sylvia mit der Botschaft: Man muss nur fest genug an etwas glauben, um es wahr werden zu lassen. Und spätestens bei der Großaufnahme der tränengefüllten Augen des kleinen Peters (großartig und sensibel gespielt von Freddie Highmore) schätzt sich glücklich, wer vor dem Kinobesuch ein Taschentuch eingesteckt hat.
Theresa Valtin/Filmreporter.de
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