Verschwörung im Berlin-Express

Verschwörung im Berlin-Express

Originaltitel
Skenbart - en film om tåg
Regie
Peter Dalle
Darsteller
Marie Göranzon, Hanna Ekman, Ella Bjurling, Sara Nygren, Andreas Nilsson, Margreth Weivers
Kinostart:
Deutschland, am 17.02.2005 bei Independent Partners
Genre
Komödie, Thriller
Land
Schweden
Jahr
2003
FSK
ab 12 Jahren
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Thriller, der vor pechschwarzem Humor strotzt
Kurz vor Weihnachten 1945 befindet sich an Bord des Nonstop-Express von Stockholm nach Berlin ein Liebespaar, dass einen Mordkomplott schmiedet. Arzt Henry (Magnus Roosmann) will zusammen mit Marie (Anna Björk) seine Frau Karin (Kristina Törnquist) um die Ecke bringen. Die naive Freundin des skrupellosen Mediziners ist blind vor Liebe und erklärt sich bereit die schandvolle Tat alleine auszuführen. Henry verspricht ihr im Gegenzug eine gemeinsame Zukunft. Marie will sich Karins Vertrauen erschleichen, um das ahnungslose Opfer leichter hinters Licht führen zu können. Am Ende läuft doch vieles anders als geplant. Eine chaotische Reise durchlebt auch der gescheiterte Autor Gunnar (Gustav Hammarsten), der sich als Lektor finanziell durchs Leben schlägt. In Berlin will er am Wiederaufbau der Stadt mitwirken. Leider tritt der herzensgute Tollpatsch von einem Fettnäpfchen ins nächste. So verletzt er einen bereits schwer angeschlagenen Kriegsveteranen, verabreicht einem schwulen Pärchen versehentlich giftige Tabletten und ist Schuld daran, dass eine Nonne zu Flasche und Glimmstängel greift. Nach einer ereignisreichen Zugfahrt stellt nicht nur Gunnar fest, dass sein Lieblingsphilosoph Ludwig Wittgenstein mit der Aussage, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint, Recht hatte.
Der schwedische Thriller ist im nostalgischen schwarzweiß gedreht. Regisseur und Autor Peter Dalle griff das klassische Motiv einer Zugfahrt auf, bei der mehrere Handlungen parallel abspielen. Gewisse Ähnlichkeiten mit "Schanghai Express" und "Mord im Orient Express" sind offensichtlich, wählte Dalle sie doch als Inspiration für seine eigene Produktion. Was nicht heißen soll, dass er seine Vorbilder kopiert hat. Dalle ist die Darstellung einer spannenden Reise gelungen, die mit äußerst originellen Plotwendungen aufwartet. Zudem würzt er die Suppe mit zahlreichen Slapstickeinlagen. Sie sind gelungen, trotzdem werden sie manchen Zuschauer an seine Schmerzgrenze treiben. Auf jeden Fall ist dem schwedischen Regisseur eine gute Mischung aus Psychothriller und pechschwarzer Komödie gelungen, die für gute Unterhaltung sorgt.
Viola Wich/Filmreporter.de
2024