Der Kaufmann von Venedig

Der Kaufmann von Venedig

Originaltitel
The Merchant of Venice
Regie
Michael Radford
Darsteller
Antonio Gil-Martinez, Sigourney Weaver, Norbert Konne, Marc Maes, Jean-François Wolff, Pieter Riemens
Kinostart:
Deutschland, am 21.04.2005 bei Sony Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 07.04.2005 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Drama, Komödie
Land
USA, Italien, Luxemburg, Großbritannien
Jahr
2004
FSK
ab 6 Jahren
Länge
138 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.der-kaufmann-von-venedig.de/
|0  katastrophal
brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
3,5 (2 User)
Werktreue filmische Adaption des Dramas
Der junge venezianische Aristokrat Bassanio (Joseph Fiennes) hat sich in die schöne Portia (Lynn Collins) verliebt. Sie ist nicht nur schön, sondern auch sehr reich. Der junge Romantiker muss hingegen seinem ausschweifenden Lebensstil Tribut zollen, er ist hoch verschuldet. Er leiht sich Geld von seinem Freund Antonio (Jeremy Irons), damit er um Portia werben kann. Antonio wiederum muss für den Freundesdienst beim wohlhabenden Juden Shylock (Al Pacino) um ein Kredit bitten. Shylock willigt ein, knüpft jedoch seine Zustimmung an einer heiklen Bedingung: Sollte Antonio seiner Verpflichtung nicht fristgerecht nachkommen können, steht Shylock ein Pfund Fleisches aus seinem Körper zu. Antonio geht den bizarren Deal ein. Aus Liebe zu einem Freund setzt er leichtfertig sein Leben aufs Spiel. Als er sein Darlehen nicht zurückzahlen kann, sieht er sich mit den Konsequenzen seiner Entscheidung konfrontiert. Shylock verlangt das vereinbarte Pfund Fleisch und will partout nicht auf sein Recht verzichten. Ein Gericht muss entscheiden, ob Antonio seinen freundschaftlichen Dienst mit dem Leben bezahlen muss.
Regisseur Michael Radford hat mit "Der Kaufmann von Venedig" Shakespeares kontroversestes Theaterstück für die Leinwand adaptiert. Die Figur des raffgierigen jüdischen Händlers steht dabei im Mittelpunkt der Kritik. Radfords Werk reiht sich in eine schier unendliche Sammlung filmischer Adaptionen des englischen Dramatikers ein. Folglich muss sie sich Fragen nach ihrer Daseinsberechtigung gefallen lassen. Während Baz Luhrmanns "William Shakespeares Romeo und Julia"-Verfilmung und Michael Almereydas "Hamlet" ihre Handlungen in die Moderne projizieren, bangt Radfords Antonio noch immer im Venedig des 16. Jahrhunderts um sein Schicksal. Radford unternimmt keinen waghalsigen Inszenierungsversuch, er verlässt sich ganz auf die Stärke der Vorlage und die Ausdrucksstärke seiner Darsteller. Damit verzichtet er leichtfertig auf das Interpretationspotential. Dass Al Pacino als Shylock und Jeremy Irons als Antonio die Verkörperung ihrer Figuren bravourös erledigen steht außer Frage. "Der Kaufmann von Venedig" ist nicht zuletzt wegen ihrem Spiel eine gelungene, allerdings harmlos geratene Adaption. Die traditionsbewussten Shakespearefans werden deshalb sicher ihren Spaß haben. Das jüngere und modernere Publikum wird von dem Drama jedoch nicht angesprochen. Diese Chance hat Radford verpasst.
Vincenzo Panza/Filmreporter.de
Antonio (Jeremy Irons) erlebt am eigenen Leib, wie ihm ein Freundschaftsdienst zum Verhängnis werden kann. Um dem jungen Bassanio (Joseph Fiennes)...
 
Regisseur Michael Radford hat mit "Der Kaufmann von Venedig" Shakespeares kontroversestes Theaterstück für die Leinwand adaptiert. Radfords Werk...
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Der Kaufmann von Venedig
2024