StudioCanal Germany
Lisbon Story

Lisbon Story

Originaltitel
Lisbon Story
Regie
Wim Wenders
Darsteller
Rüdiger Vogler, Patrick Bauchau, Vasco Sequeira, Canto e Castro, Viriato Jose da Silva, João Canijo
Kinostart:
Deutschland, am 18.05.1995 bei Pandora Film
Genre
Drama
Land
Deutschland, Portugal
Jahr
1994
FSK
ab 6 Jahren
Länge
105 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Identitätskrise und Sinnsuche á la Wim Wenders
Philipp Winter (Rüdiger Vogler) reist nach Lissabon, weil ein Kollege ihn gerufen hat. Der Ton-Ingenieur soll dem befreundeten Regisseur Friedrich Monroe (Patrick Bauchau) bei der Umsetzung eines Stummfilm-Projekts helfen. In Portugals Hauptstadt angekommen, wird aus der zweckbestimmten Reise eine Irrfahrt.

Monroe ist nicht auffindbar, weshalb Philipp auf der Suche nach den gewünschten Tönen zu den Filmfragmenten stundenlang ziellos durch die Stadt streift. Dabei bekommt er nicht nur einen persönlichen Einblick in die faszinierende Kultur Portugals. Er begegnet auch interessanten Menschen und verliebt sich in die Sängerin der portugiesischen Fadokultband Madredeus.
Mit "Lisbon Story" verknüpft Wim Wenders die ihm eigene, langsame und kontemplative Erzählweise mit wiederkehrenden Motiven wie Identitätskrise, Verbeugung vor Länder und Kulturen sowie die Liebe zu Kunst und Film im Besonderen. Dieser Ansatz ist der gemeinsame Nenner vieler erzählerischer und dokumentarischer Werke des Kultregisseurs. In "Jenseits der Wolken" lotet Wenders zusammen mit Michelangelo Antonioni die künstlerische Krise eines Filmemachers aus. Wenders steuert zu dem Drama die Rahmenhandlung bei, während Antonioni die Binnenerzählungen dreht. Den Künstler als Variation eines nach dem Sinn des Lebens suchenden Individuums stellt Wenders auch in dem Drama "Die Gebrüder Skladanowsky" in den Mittelpunkt der Erzählung.

Vor allem der Dokumentarfilm wird für den Filmemacher zum Mittel seiner Erkundungsreisen und Reverenzen an Kulturen, Künstler und bedeutende Persönlichkeiten. Bereits in den 1980er Jahren begibt er sich mit "Tokyo-Ga" auf die Spur des von ihm verehrten japanischen Filmemachers Yasujirô Ozu. In der Dokumentation "Buena Vista Social Club" frönt Wenders seiner Liebe zum kubanischen Son. Mit der preisgekrönten Künstler-Doku "Pina 3D" verbeugt er sich vor der 2009 verstorbenen Tänzerin und Choreographin Pina Bausch. "Das Salz der Erde" über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado und die Papst-Doku "Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes" markieren weitere Stationen im dokumentarischen Werk des Filmemachers.

In seiner "Lisbon Story" verbeugt sich Wenders nicht nur vor der portugisischen Hauptstadt, sondern insbesondere auch ihrer Kultur und musikalisch dem Fado. Madredeus interpretieren die traditionelle portugiesische Musik sehr modern, eigentlich sogar zeitlos! Eine bezaubernde Dokumentation.
Redaktion Ricore Text
Wim Wenders schickt einen Toningenieur nach Lissabon.
StudioCanal Germany
Lisbon Story
2024