Boudu

Ein Mann fischt einen selbstmordwilligen Obdachlosen aus einem Kanal und sieht zu, wie kurze Zeit später ihm das eigene Leben aus den Fugen gerät. Das Geschäft des Galeristen Lesplinglet (Gérard Jugnot) läuft schlecht. Die tablettensüchtige Ehefrau ist chronisch depressiv und seine Assistentin Coralie (Constance Dollé) gibt seinen Avancen nicht nach. Ein minuziös geplantes Schäferstündchen mit ihr endet jedoch abrupt, als das Paar einen beleibten Obdachloser beobachten, der in den Fluten des Kanals um sein Leben kämpft. Unterlassene Hilfeleistung ist ein Strafbestand, erst recht wenn die potentielle Geliebte dabei zuschaut. Lesplinglet schlüpft also widerwillig in die Rolle des Lebensretters und holt den schwerfälligen Mann (Gérard Depardieu) aus dem Wasser. Der Clochard nennt sich Boudu und nistet sich nachhaltiger als gedacht in das Wohnzimmer der Lesplinglets ein. Er ist dreist, vulgär und rüpelhaft, doch das ist nicht das schlimmste: Boudu bringt den gewohnten Ehealltag gehörig durcheinander.

Carlo Avventi/Filmreporter.de