Don't Come Knocking

Don't Come Knocking

Originaltitel
Don't Come Knocking
Regie
Wim Wenders
Darsteller
Yuri Elvin, James Gammon, Carrie Mae Jones, George Kennedy, Jeff Parise, James Roday
Kinostart:
Deutschland, am 25.08.2005 bei Reverse Angle
Kinostart:
Schweiz, am 25.08.2005 bei United International Pictures Switzerland (UIP)
Genre
Drama
Land
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA
Jahr
2005
FSK
ab 6 Jahren
Länge
122 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
3,7 (3 User)
Howard Spence (Sam Shepard, der auch das Drehbuch verfasst hat), ein abgehalfterter Western-Star, hat mehr als genug vom Kitsch der Cowboy-Mythen. Er ist der Mann, der sich auf die Suche begibt. Kurz bevor Howard eine herzzerreißende Abschiedsszene vor Sonnenuntergang zu drehen hat, desertiert er vom Set und fährt stattdessen zu seiner Mutter (Eva Marie Saint), bei der er sich seit Jahrzehnten nicht mehr hat blicken lassen. Am von Verwirrung beherrschten Drehort weigert sich daraufhin eine aufgelöste Hauptdarstellerin, die Abschiedsszene mit einem Double zu spielen. Bereits zu Beginn des Films wird durch diese wunderbare kleine Sequenz der wesentliche Aspekt der Geschichte geklärt: Howard hat es sich angewöhnt, keinen Ort ohne Wunden zu hinterlassen. Oder wenigstens Tränen einer in ihrer Eitelkeit verletzten Kollegin.

Da die Kollegin nach den Tränen auch noch bockt, schickt die Produktionsfirma einen Versicherungsagenten los - von Tim Roth mit der eiskalten Aura eines Kopfgeldjägers versehen - der den Deserteur wieder einfangen und an die Erfüllung vertraglich zugesicherter Leistungen erinnern soll. Dass Howard ein Gejagter seines eigenen Images ist, wird endgültig klar, als er auf einer Wohnzimmercouch sitzt und in einem Album blättert, das seine Mutter in den Jahren seiner Abwesenheit über ihn angelegt hat. Es enthält eine Unmenge von Zeitungsartikeln über den Western-Star Howard Spence. Für den Mann auf dem Sofa gerät der Inhalt des Albums zur bitteren Retrospektive einer Karriere, die furios begann, um irgendwann von privaten Eskapaden in den Schatten gestellt zu werden.
"Don't Come Knocking" ist eine zärtliche Hommage an ein ländliches Amerika, durch dessen staubige Fluren der Wind entwurzelte, verdorrte Büsche weht. An einen Raum, der nur noch als Idee existiert. Viel Melancholie ist da im Spiel. Bei Wim Wenders speist sie sich zwar aus der Einsicht ins Prinzip der Vergänglichkeit, verfügt mit dem Gegenprinzip Hoffnung aber über einen wundervoll optimistischen Grundton.
Uli Karg/Filmreporter.de
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