Die große Depression - made in Germany

Nicht Fußball, sondern das Jammern und Klagen ist der Nationalsport der Deutschen. Dieser Behauptung geht Konstantin Faigle auf den Grund. In einem Kleinbus begibt sich der junge Filmemacher und sein Team auf eine ungewöhnliche Reise quer durch ihr Heimatland. Das Ergebnis ist ein ironisches und etwas böses Portrait des Landes der Dichter und Denker. Die erste Hälfte des Films ist ausgesprochen unterhaltsam, doch dann verfällt Faigle selbst ins Grübeln. Er und seine eigenen Problemen rücken zunehmend in den Vordergrund: Die schwierige Beziehung zu seiner schwangeren Freundin Amparo, die Ängste, die mit der zukünftigen Vaterrolle verbunden sind... Ein solch therapeutisches Werk mag vielleicht dem Filmemacher nutzen, es trübt jedoch die Stimmung des erwartungsfrohen Zuschauers. Kleiner Trost: In Finnland sind die Menschen noch depressiver als in Deutschland.