Komm, wir träumen!

Komm, wir träumen!

Originaltitel
Komm, wir träumen!
Regie
Leo Hiemer
Darsteller
Birgit Kückner, Beata Lehmann, Michael Marmon, Leo Meyers, Christian Mros, Elke Sailer
Kinostart:
Deutschland, am 27.10.2005 bei Leo Hiemer Filmverleih
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2004
FSK
ab 0 Jahren
Länge
93 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.komm-wir-traeumen.de/
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
1,0 (1 User)
Sensible Beschreibung der Liebe zwischen dem jungen Zivildienstleistenden Eckart (Julian Hackenberg) und der geistig behinderten Ulrike (Anna Brüggemann). Das Drama wurde in einer echten Behindertenwerkstatt realisiert. Es schildert die Irritationen und Probleme, die eine Beziehung zwischen einem so genannten normalen und einem behinderten Menschen in unserer Gesellschaft auslösen. Darüber hinaus wirft Regisseur Leo Hiemer die Frage auf, was eine Liebesbeziehung überhaupt ist. Wie viel Nähe ist darin möglich? Inwieweit kann man sich auf seinen Partner wirklich einlassen? Gibt es so etwas wie ein gesundes Maß?
Filmindustrie und Filmmanufaktur: Erstere bedient sich in aller Regel gerne einer aufwendigen, perfektionierten Technik, bekannter Schauspieler und Regisseure und einer klassischen, lange erprobten Dramaturgie. Das Resultat der zweiten verbindet man weitläufig mit unbeholfenen Bildern, unprofessionellen Schauspielern und wirren Geschichten. Die geringeren Mittel kompensiert der unabhängige Film jedoch mit den Vorteilen seiner größeren Freiheit aus. Sie erlaubt ihm, originelle und lebensnahe Themen zu wählen und ohne Bevormundung der mächtigen Produzenten zu wirken. Dies gilt auch für Leo Hiemers "Komm, wir träumen!". Ohne Sensationslust oder Effekthascherei schildert der Film die Liebesgeschichte zwischen dem Zivi Eckart (Julian Hackenberg) und der behinderten Ulrike (Anna Brüggemann). Dennoch fehlt es nicht an Schwachstellen: so stört die übertriebene Theatralik mancher Szenen, klischeehafte Nebenfiguren und die Songauswahl des Score, der mehr zu Blockbustern à la "Sixth Sense" passt, als zu diesem kleinen, leisen Film. Insgesamt überwiegen jedoch die Vorzüge. Die Liebesgeschichte zwischen Eckart und Ulrike bleibt von Anfang bis Ende spannend und deren langsame Annäherung wird mit zarten Szenen und poetischen Bildern dargestellt. Man kann nur wünschen, dass unabhängige Projekte nicht die Ausnahme bleiben. Wie die Filmindustrie braucht das Kino auch deren Mut und Originalität. Träumen ist erlaubt!
Carlo Avventi/Filmreporter.de
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