Senator
Merry Christmas

Merry Christmas

Originaltitel
Joyeux Noël
Regie
Christian Carion
Darsteller
Diane Kruger, Natalie Dessay, Benno Fürmann, Rolando Villazón, Guillaume Canet, Gary Lewis
Kinostart:
Deutschland, am 24.11.2005 bei Senator Film Verleih
Genre
Kriegsfilm
Land
Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Belgien, Rumänien
Jahr
2005
FSK
ab 12 Jahren
Länge
115 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.merrychristmas-derfilm.de/
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
6,5 (2 User)
Manchmal siegt die Menschlichkeit doch über die martialischen Triebe, wenn auch nur für wenige, lichte Momente. Solch ein Ereignis hat sich im Ersten Weltkrieg zugetragen. Nach Monaten unerbitterter Kämpfe zwischen französischen und britischen auf der einen und deutsche Truppen auf der anderen Seite, besiegeln die Soldaten zum Fest der Liebe ohne Rückendeckung der militärischen Führung einen Waffenstillstand. Von diesem kleinen Wunder erzählt "Joyeux Noël". Der Waffenstillstand, den die Truppenführer Leutnant Audebert (Guillaume Canet), Gordon (Alex Ferns) und Horstmayer (Daniel Brühl) aushandeln, dauerte nur wenige Tage an. Der Berliner Tenor Nikolaus Sprink (Benno Fürmann) sang "Stille Nacht, heilige Nacht" über die Schützengräben hinweg, Dudelsäcke erklangen, es wurde Schokolade, Bier und Zigaretten ausgetauscht. Man verständigt sich so gut es Sprachkenntnisse und Zeichensprache erlaubten. Später beerdigen die Soldaten ihre Toten und spielen gemeinsam Fußball. Doch als die Befehlshaber Wind von dem ungenehmigten Waffenstillstand bekamen, werden Gegenmaßnahmen ergriffen. Ein Krieg ohne Feindbilder, das können sich die Generäle wohl zu Recht nicht vorstellen, und zum Frieden schließen fehlt ihnen schlicht der Mut.
Pünktlich zum Fest der Liebe kommt ein Film in die Kinos, der in Zeiten von Terrorismus, Naturkatastrophen und schwierigen wirtschaftlichen und politischen Situationen an die Menschlichkeit erinnert und appelliert. Dem europäischen Thema entsprechend finden sich in "Joyeux Noël" honorige Vertreter der europäischen Schauspielerschaft. Auch wurde nicht alles synchronisiert, es wird in englisch, französisch und deutsch parliert und untertitelt. Ein kleines Manko ist, dass Bild und Ton in den Gesangsszenen nicht optimal Lippensynchron geraten sind sind. Ansonsten kontrastieren schöne Bildkompositionen mit brutalen Kriegssequenzen, die man angesichts des Inhalts nur mit einem schlechten Gewissen als schön bezeichnen darf. Doch haben angezündete Weihnachtsbäume in einer Winterlandschaft, ein einfaches Holzkreuz im Schnee und Szenen freundschaftlicher Verbrüderung zwischen Todesfeinden durchaus ihren Reiz. Die freundschaftliche Beziehung zwischen den Truppenführern geht zu Herzen, gerade weil man auch den inneren Kampf zwischen Befehl und Gefühl spürt. Ebenso berührt die Figur des schottischen Priester Palmer (Gary Lewis), der als eine Art Friedensengel agiert. Dagegen bleibt die Liebesgeschichte zwischen dem Tenor Nikolaus Sprink (Benno Fürmann) und der Sopranistin Anna Sörensen (Diane Kruger) farblos. Die ausgespielte Emotionalität der beiden Künstler wirkt im Kontext des Krieges fremd und pathetisch. Die Geschichte geht zu Herzen, Bildgewaltig, anrührend und in der Unmenschlichkeit menschlich.
Simone Seidel/Filmreporter.de
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