Edelweißpiraten

Edelweißpiraten

Originaltitel
Edelweißpiraten
Regie
Niko von Glasow
Darsteller
Valentina Panina, David Feldman, Sergei Veselov, Sergei Petrov, Boris Korneyev, Lia Vigdergaus
Kinostart:
Deutschland, am 10.11.2005 bei Central Film
Genre
Drama, Kriegsfilm
Land
Deutschland, Schweiz, Niederlande, Luxemburg
Jahr
2004
FSK
ab 12 Jahren
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.palladiofilm.de/palladio/ewp/
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
9,0 (3 User)
Niko von Glasows Film über NS-Widerstandsgruppe
Teenager sind von Natur aus rebellisch. Sie ertragen keinen Zwang und lassen sich nur schwer in Schranken weisen. Auch in den Zeiten der nationalsozialistischen Herrschaft war nicht die ganze deutsche Jugend linientreu. In Köln gründen Tausende von ihnen eine anarchische Widerstandsgruppe mit dem schillernden Namen Edelweißpiraten. Anders als die studentische Weiße Rose sind die Edelweißpiraten politisch schwer einzuordnen und nur lose organisiert. Sie eint die Verneinung der primitiven Naziideologie. Sie waren nicht bereit, sich der NS-Diktatur zu beugen oder sie gar bei ihren Verbrechen aktiv oder passiv zu unterstützen. Sie schlugen sich mit der Hitlerjugend, verweigerten den Wehrdienst und sabotieren den Krieg. Der Staatsapparat reagiert ohne Gnade. Am zehnten November 1944 wurden acht Jugendliche im Alter zwischen 16 und 24 Jahren in Gegenwart von Angehörigen und Freunde exemplarisch als abschreckende Beispiele erhängt. Aus der Sicht des 17-jährigen Karl (Ivan Stebunov) schildert Niko von Glasow die Geschichte der jungen Helden.
Mit seinem Film nimmt sich Regisseur Niko von Glasow eines wenig bekannten Kapitels der deutschen Geschichte an. Die Widerstandsgruppe mit dem Namen Edelweißpiraten wurde auch nach dem zweiten Weltkrieg von Gerichten und Politikern der Bundesrepublik Deutschland jahrzehntelang als kriminelle Organisation abgestempelt! Erst 2003, nach einer jahrzehntelangen Debatte, wurden Tausende damals Jugendliche als Widerstandskämpfer anerkannt. "Edelweißpiraten" erweitert den Blick auf den Zweiten Weltkrieg und zeigt, dass es in Deutschland neben der Weißen Rose auch andere mutige und junge Nazigegner gab, die bereit waren ihr Leben für den Kampf gegen Hitler und die breiten Teile des deutschen Volkes zu führen, die die Nazis unterstützten. Trotz einiger unglaubwürdiger Szenen in dem Jugendliche problemlos dem Kugelhagel entkommen, bleibt der Film von Anfang bis Ende spannend. Neu ist die für das Sujets ungewohnte Ästhetik (Handkamera, Digitalfilm) und die Arbeiterkinderperspektive, aus der die Ereignisse von 1944 erzählt werden. Das bewegende Drama beruht auf Ereignissen, die sich in Köln 1944 tatsächlich ereignet haben.
Carlo Avventi/Filmreporter.de
Galerie: Edelweißpiraten
Mit seinem Film nimmt sich Regisseur Niko Brücher eines wenig bekannten Kapitels der deutschen Geschichte an. Die Widerstandsgruppe mit dem Namen...
2024