Tobis
Wie in der Hölle

Wie in der Hölle

Originaltitel
L' Enfer
Regie
Danis Tanović
Darsteller
Benoît Lahoz, Luc Favrou, Francesca Stirbu, Margaux Roche, Camille Roche, Esther Gorintin
Kinostart:
Deutschland, am 29.06.2006 bei TOBIS Film
Kinostart:
Schweiz, am 20.07.2006 bei Filmcoopi
Genre
Drama
Land
Frankreich, Italien, Belgien, Japan
Jahr
2005
FSK
ab 12 Jahren
Länge
102 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Die Schwestern Sophie (Emmanuelle Béart), Céline (Karin Viard) und Anne (Marie Gillain) wachsen in einem lieblosen Elternhaus auf. Ihre Mutter ist eine gefühlskalte Tyrannin, der pädophilie Vater sitzt im Gefängnis. Von ihren Kindheitserfahrungen traumatisiert, verläuft auch ihr Leben als Erwachsene in gestörten Bahnen. Von Eifersucht zerfressen, spioniert Sophie ihrem Ehemann nach. Anne verliebt sich in ihren Professor und treibt ihn mit ihrer krankhaften Besessenheit in den Tod. Céline hat sich ganz von der Männerwelt abgeschottet und sorgt sich ausschließlich um ihre an den Rollstuhl gefesselte Mutter. Heimlich sehnt sie sich nach einem Partner, traut sich aber nicht, ihre Gefühle offen zu zeigen. Regisseur Danis Tanovic inszeniert ein Drama über Zufall und Schicksal. Wie Medea in der griechischen Tragödie des Euripedes müssen die Schwestern viel Leid ertragen. Wegen der traumatischen Erlebnisse ihrer Kindheit haben sie den Kontakt zueinander abgebrochen. Sie wollen nicht an diese schlimmen Zeiten erinnert werden. Als sie von der Vergangenheit eingeholt werden, nehmen sie ihren ganzen Mut zusammen, um der Wahrheit ins Auge zu sehen.
Regisseur Krzysztof Kieslowski hat mit Autor Krzysztof Piesiewicz eine Trilogie ("Heaven", "Hell" und "Purgatory") geschrieben. Doch der Kultregisseur starb, ohne das Projekt selbst realisieren zu können. Nachdem sich Tom Tykwer mit "Heaven" dem ersten Teil angenommen hat, lässt Danis Tanovic mit "Wie in der Hölle" Teil zwei folgen. Das Drama überzeugt durch seine elliptische Erzählweise. Zuerst werden die Schicksale der Schwestern nacheinander erzählt. Am Ende treffen sich die einzelnen Erzählstränge beim gemeinsamen Finale. Tanovic geht es mehr um die tiefere Bedeutung des Leidens. Er analysiert die drei Protagonsitinnen, begleitete sie durch ihren täglichen Lebensablauf. Der Bogen reicht von existentiell bis philosophisch - ganz nach dem Geschmack von Kieslowski und Piesiewicz. "L'enfer" ist eine moderne Tragödie.
Peter Gaal, Filmreporter.de
Videoclip: Wie in der Hölle
Sophie (Emmanuelle Béart), Céline (Karin Viard) und Anne (Marie Gillain) wurden von einer gefühlskalten Mutter erzogen. Das Trauma verfolgt sie...
 
Wie in der Hölle
2024