Paisà

Paisà

Originaltitel
Paisà
Alternativ
Paisa
Regie
Roberto Rossellini
Darsteller
Iride Belli, Giulio Panicali, Cigolani, Roberto van Loel, Dale Edmonds, William Tubbs
Kinostart:
Deutschland, am 08.10.1949 bei
Genre
Kriegsfilm, Drama
Land
Italien
Jahr
1946
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Suche nach Liebe und Freundschaft
In sechs Episoden stellt Roberto Rossellini Menschen und deren Schicksale während des Einmarsches alliierter Truppen in Italien während des 2. Weltkrieges in den Mittelpunkt. So erzählt er über die Freundschaft des amerikanischen Soldaten Joe (Robert van Loon) zu der Italienerin Carmela (Carmela Sazio). In einer Burgruine entwickelt sich eine ganz besondere Freundschaft zwischen den Beiden. Und das, obwohl sie die Sprache des Anderen nicht beherrschen. Um Freundschaft geht es auch zwischen einem betrunkenen amerikanischen Soldaten (Dots Johnson) und einem heimat- und elternlosen Jungen (Alfonsino Pasca). Der Soldat erwischt den Knaben bei einem Diebstahl. Er stellt jedoch fest, dass es sich um denselben Jungen handelt, der ihm Tags zuvor das Leben rettete. Keine Hilfe hingegen gibt es für den Partisanenführer Lupo. Obwohl sich die amerikanische Krankenschwester Harriet (Harriet Medin) auf die Suche nach ihm macht, muss sie feststellen, dass er von Faschisten erschossen wurde.
In seinen sechs Kurzgeschichten setzt Roberto Rossellini auf Einzelschicksale. Dabei geht er streng chronologisch vor. Er beginnt mit der Landung der Alliierten Truppen in Sizilien und endet mit deren Vordringen in die Poebene. Kriegerische Handlungen stehen nicht im Vordergrund seines Interesses. Themen wie Freundschaft, Glück oder Liebe durchziehen den Film wie einen roten Faden. Ein weiteres verbindendes Element sind die Rückblicke auf Kriegsfakten in Italien. Allerdings vermag es Rossellini nicht, die einzelnen Episoden zu einem Ganzen zusammenzufügen. Das stört jedoch keine Sekunde. Denn der dokumentarische Ansatz vermittelt eine weit größere Authentizität als manch aufwendig gedrehter Antikriegsfilm. Den Laiendarstellern gelingt es, die Zuschauer emotional an die Ereignisse zu binden. Dafür ist nicht zuletzt die Musik Renzo Rossellinis verantwortlich. Die durch den Krieg ausgelöste Armut, Kälte und Hoffnungslosigkeit wird durch seine Kompositionen stimmungsvoll belegt. "Paisà" bildet gemeinsam mit "Rom, offene Stadt" und "Deutschland im Jahre Null" Roberto Rossellinis Kriegstrilogie.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Koch Media
Paisà
2024