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Jugend ohne Jugend (Youth Without Youth, 2007)

Jugend ohne Jugend

Originaltitel
Youth Without Youth
Regie
Francis Ford Coppola
Darsteller
Tim Roth, Alexandra Maria Lara, Bruno Ganz, André M. Hennicke, Marcel Iures, Alexandra Pirici
Kinostart:
Deutschland, am 10.07.2008 bei Sony Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 03.04.2008 bei Pathé Films
Genre
Romanze, Thriller
Land
USA
Jahr
2007
FSK
ab 12 Jahren
Länge
124 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.jugend-ohne-jugend.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Francis Ford Coppolas Versuch einer Verjüngung
Wir schreiben das Jahr 1938. Während Hitler seine Macht in Deutschland ausbaut, beginnen rumänische Polizisten mit der Verhaftung von oppositionellen Studenten. Mitten in den ganzen Schlamassel ist auch Wissenschaftler Dominic Matei (Tim Roth) geraten. Zeit seines Lebens war er auf der Suche nach dem Ursprung der menschlichen Sprache. Doch nun, als ihn mit Laura (Alexandra Maria Lara) die Liebe seines Lebens verlässt, will er seinem hiesigem Dasein ein Ende bereiten. Doch das Schicksal entscheidet anders. Durch einen Blitzschlag erfährt sein Körper eine seltsame Verjüngungskur.

Matei ist ab sofort nicht nur offenkundig unsterblich, er besitzt auch die Fähigkeit, mit seinem hochentwickelten Geist andere Personen zu beeinflussen. Hilfe erfährt er von Professor Stanciulescu (Bruno Ganz). Dieser rät ihm zur Flucht aus Rumänien, da sich Nazi-Wissenschaftler für ihn interessieren. Während der Kriegsjahre hält sich Matei in der Schweiz auf und weitet sein Wissen enorm aus. Er entwickelt sogar eine eigene Sprache, um seine Forschungen und Entdeckungen geheim zu halten. Eines Tages trifft er auf die junge Veronika (ebenfalls gespielt von Alexandra Maria Lara), die seiner Laura wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Als ihr ein ähnliches Schicksal widerfährt und sie vom Blitz getroffen wird, begibt sich Matei mit ihr auf eine lange Reise, die sie nach Indien und schließlich nach Malta führt. Er hofft, mit Hilfe seiner Geliebten, endlich dem Ursprung der menschlichen Sprache näher zu kommen.
Es ist nicht einfach, der komplexen Struktur von Francis Ford Coppola zu folgen. Die Handlung weist keine Chronologie auf und die Charaktere sind schwer einzuordnen. Das Raum-Zeit-Verständnis und das menschliche Bewusstsein spielen im Drama, das auf dem gleichnamigen Roman von Mircea Eliade basiert, eine zentrale Rolle. Dabei bedient sich Coppola einfachen Mitteln, die oft ein Gefühl von Unwirklichkeit und Irrationalität, hervorrufen. Coppolas Bilder haben eine verklärte, europäische Romantik, die durch starke Symbolik wie einen zerberstenden Spiegel und ein Vollmond in dunkelschwarzer Nacht noch verstärkt wird.

Allerdings ist Coppolas melancholischer Versuch, Traum und Realität, Alter und Jugend zu verbinden, alles andere als romantisch - zumindest nicht in der ersten Hälfte des Films - da Hitler und seine Aktivitäten mehr als nur latent vorkommen. Darin liegt jedoch nicht unbedingt das Problem. Manchmal scheint es, als würde der Regisseur selbst nicht genau wissen, wohin er mit dem Film steuert. Die komplexe Struktur erweist sich als unzureichend bis hilflos. Am Ende kann man dem Film viel nachsagen, doch er ist eines ganz bestimmt nicht: kommerziell. Coppola selbst bezeichnet "Jugend ohne Jugend" als sein persönlichstes Werk. Er fungierte auch als Produzent und brachte die finanziellen Mittel selbst auf. Dies bescherte ihm eine größere künstlerische Freiheit.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
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