Kinowelt
Julia

Julia

Originaltitel
Julia
Regie
Erick Zonca
Darsteller
M.J. Karmi, Jake Koenig, Camille Natta, Neko Parham, Brian Murray, Saul Rubinek
Kinostart:
Deutschland, am 19.06.2008 bei Kinowelt Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 20.06.2008 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 26.06.2008 bei Frenetic Films
Genre
Thriller
Land
Frankreich
Jahr
2007
FSK
ab 12 Jahren
Länge
138 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.julia.kinowelt.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Cassavetes’ Gloria von Tilda Swinton wiederbelebt
Menschengetümmel, laute Discomusik und Julia (Tilda Swinton) mittendrin. Sie trägt ein grünes Pajetten-Kleid, der dünne Träger fällt immer wieder runter und enthüllt einen roten BH und die fast unnatürlich blasse Haut. Sie tanzt oder wackelt vielmehr zu Eurythmix’ "Sweet Dreams". Einem zufälligen Bekannten erzählt sie, dass sie Träume verkaufe, dass sie den Leuten das gebe, wovon sie nicht mal wissen, dass sie es wollten. Julia selbst wünscht sich anscheinend nichts außer einem Wodka-Tonic. Im Morgenlicht ist die Disco-Queen wieder die desillusionierte Frau, die ihre Verzweiflung vergeblich mit schnellem Sex zu heilen sucht. Als sie ihre Arbeit verliert, kann sie sich ungehindert dem Trinken widmen. Wenn nun nicht ihre Nachbarin Elena (Kate del Castillo) ihr die Ohren von deren verlorenen Sohn Tom (Aidan Gould) heulen würde. Der Kleine ist seit dem Tod von Elenas Mann in der Obhut des schwerreichen Großvaters. Die zwei Frauen fassen den perfiden Plan, den Jungen zu entführen. Nach einem Streit kidnappt die verzweifelte Julia den 8-jährigen allein und verlangt zwei Millionen Dollar vom reichen Opa.
Mit seinem englischsprachigen Filmdebüt inszeniert der Franzose Erick Zonca eine Hommage an John Cassavetes’ Gangsterbraut-Klassiker "Gloria" aus dem Jahr 1980. Lebensdrama und Action - Zonca mixt gewagt die Genres. Während die erste halbe Stunde das Portrait einer verzweifelten Frau ohne viele Hintergründe in Chabrol-Manier zeichnet, charakterisiert der actionreiche Humor der Coen-Brüder die zweite Hälfte. Dort wird Julia zu einer überforderten Kriminellen, die auch noch gegen die emotionale Bindung zu dem Entführungsopfer ankämpfen muss. Das Wagnis funktioniert dank dem überragenden Können der Hauptdarstellerin. Ohne Angst, abscheulich zu wirken, spielt Tilda Swinton ihre Julia an der Grenze des guten Geschmacks. So wacht die rothaarige Frau am Morgen in einem fremden Bett auf, und schmatzt mit einer solchen Intensität, dass der widerliche Geschmack in die Nase des Zuschauers eindringt. Apathie, Einsamkeit und die verzweifelte Entschlossenheit stellt Swinton mit faszinierender Glaubwürdigkeit dar.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
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