Koch Media
Tödlicher Segen (Deadly Blessing, 1981)

Dem Tode geweiht

Originaltitel
Deadly Blessing
Alternativ
Tödlicher Segen; Die Gesichter des Teufels (Videotitel)
Regie
Wes Craven
Darsteller
Kevin Farr, Neil Fletcher, Jonathon Gulla, Chester Kulas Jr., Lawrence Montaigne, Lucky Mosley
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Horror, Thriller
Land
USA
Jahr
1981
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Enthüllung eines Geheimnisses provoziert Bluttat
Martha Schmidt (Maren Jensen) lebt mit ihrem Ehemann Jim (Douglas Barr) in Nachbarschaft zu der sittenstrengen religiösen Glaubensgemeinschaft der Hittites. Der junge Mann gehörte einst selbst zu der Sekte, stieg aber aus, nachdem er in einer modernen Schule in der Stadt unterrichtet wurde. Danach heiratete er das Großstadtmädchen Martha und zog wieder aufs Land. Sein Traktor war den konservativen Hittites immer ein Dorn im Auge.

Die Maschine sei Teufelswerkzeug und Martha - ein "Incubus", eine Art Dämon, der die Aufrichtigen im Schlaf verführe. Als Jim eines Nachts bei einem mysteriösen Unfall stirbt, fällt der Verdacht auf die rigorosen Gläubiger. Sie ihrerseits behaupten, dass ein Teufel sein Unwesen treibe. Marthas Freundinnen Lana Marcus (Sharon Stone) und Vicky Anderson (Susan Buckner) reisen aufs Land, um der trauernden Witwe Trost zu spenden und in der schwierigen Situation zur Seite zu stehen. Weitere mysteriöse Vorkommnisse versetzen die Frauen jedoch bald in Angst und Schrecken. Ein lang gehütetes düsteres Geheimnis drängt an die Oberfläche, und das bleibt nicht ohne weitere Opfer...
Sharon Stone ist in ihrer ersten großen Rolle zu sehen. Wes Cravens vierter Spielfilm spannt auf die Folter. Die Idylle der friedlichen Landschaft ist nie vollkommen, flüchtige Blicke verraten die bösen Vorahnungen der Protagonisten. Musik und optische Effekte harmonieren perfekt und so verleihen gruselige Sounds sorgen selbst bei den friedlichsten Bildern zu einem unheimlichen Gefühl.

Wes Craven setzt seine Tendenz, Horroreffekte mit einer sozialen Botschaft zu verbinden, fort. Im Unterschied zu "Mondo brutale" aus dem Jahr 1971 kritisiert er hier nicht den Vietnam-Krieg, sondern die rigide moralischen Ansprüche religiöser Eiferer, die jeden Fortschritt verneinen. Der Horror-Altmeister setzt nicht auf Gewalt und Dynamik, um Spannung zu erzeugen. Die Mordszenen sind realistisch umgesetzt, ohne dass Unmengen von Filmblut fließen. Das unbekannte Böse und deren ausführende Kraft - der gesichtslose Mörder sind Wes Cravens Spannungsgaranten. Die Handlung leidet darunter allerdings etwas.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
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Tödlicher Segen (Deadly Blessing, 1981)
2024