Edition Salzgeber
Derek

Derek

Originaltitel
Derek
Regie
Isaac Julien
Darsteller
Derek Jarman, Tilda Swinton, Isaac Julien
Kinostart:
Deutschland, am 22.01.2009 bei Salzgeber & Co. Medien
Genre
Dokumentarfilm
Land
Großbritannien
Jahr
2008
Länge
76 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Dokumentation über den Filmemacher Derek Jarman
"Derek" ist ein Dokumentarfilm von Regisseur Isaac Julien über Leben und Werk des britischen Filmemachers und Künstlers Derek Jarman. "Derek" beginnt mit dem Brief "Letter to an Angel", einem Brief, den Schauspielerin Tilda Swinton am 17. August 2002 an Derek Jarman geschrieben hat. Acht Jahre nach dessen Tod spricht sie darin über die Begeisterung, die die DVD-Veröffentlichung von Jarmans frühem Film "Jubilee" (1977) bei ihr ausgelöst hatte. Damit verbunden sind Erinnerungen an den Regisseur, in dessen Filmen sie seit 1986 mitwirkte: "Du warst in der Tat der große Filmemacher der Thatcher-Ära. Denn jeder 200.000 Pfund teure Film, den Du drehtest, brachte bereits in weniger als zwei Jahren Gewinne ein." Im Zentrum des Films steht ein unveröffentlichtes Interview von Schauspieler Colin McCabe mit Derek Jarman, das dieser 1990 mit dem an Aids erkrankten Regisseur führte, der darin auf sein Werk zurück blickt. Zugleich erzählt "Derek" eine subjektive Geschichte Englands von den 1960ern bis zu den frühen 90er Jahren. Jarmans Biografie und die Ausschnitte aus seinen Filmen und Aufnahmen seiner Gemälde illustrieren auch den kulturellen Wandel Englands.
Regisseur Isaac Julien wurde von Derek Jarmans Werk zu seiner filmischen Biografie inspiriert. Mit Oscargewinnerin Tilda Swinton, Jarmans "Muse“ und enge Mitarbeiterin, bringt Julien mit "Derek" den Sturm und Drang der Thatcher-Ära noch einmal zurück ins Kino. Derek Jarman, der mit 52 Jahren an AIDS starb, drehte seit 1976 bis zu seinem letzten Film "Blue" von 1993 über ein Duzend Avantgarde-Filme. In "Derek" werden Ausschnitte aus seinem wohl erfolgreichsten Film, der Malerbiographie "Caravaggio" von 1986 zu sehen sein, der bei der Berlinale ausgezeichnet wurde. Die 76 minütige Dokumentation dreht sich auch um Jarmans Homosexualität, die ein immer wieder auftretendes Motiv in seinen Filmen war, ebenso wie um die bildende Kunst. Jarman war ausgebildeter Maler und schrieb auch mehrere autobiografische Bücher. Typisch für Jarmans Filme ist der hohe Grad an Experimentierfreudigkeit und sein bewusst subjektivistischer, unkonventionell antinaturalistischer Stil. Auch seine bewusste und unbewusste Selbstinszenierung, deren Zivilisationskritik und ein Hang zu Magie und Ritual lebt in "Derek" wieder auf.
Ulrich Blanché/Filmreporter.de
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Derek
2024