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The Yes Men

The Yes Men

Originaltitel
The Yes Men
Regie
Dan Ollman, Sarah Price, Chris Smith
Darsteller
Greg Palast, Philip De Lorenzo, Andreas Bichlbauer, Phil Bayly, Sal Salamone, Patrick Lichty
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Dokumentarfilm
Land
USA
Jahr
2003
FSK
ab 6 Jahren
Länge
77 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Realsatire über Politaktivisten
Eine gefälschte Webseite, die die offizielle Homepage des damaligen US- Präsidentschaftsanwärters George W. Bush diesen parodiert, bringt die Gründer der "Yes Men" 1999 erstmals in die Schlagzeilen. Darin stellen die Politaktivisten Andy Bichlbaum und Mike Bonanno die unschöne Vergangenheit von Bush zur Schau. Dieser reagierte mit einem Satz, der so gar nicht in das Selbstverständnis der USA passen will: "Auch Freiheiten sollten ihre Grenzen haben". Das Konzept wird weiter ausgebaut. Zur Zeit der Dreharbeiten nahmen sich die Computerfreaks die Internetpräsenz der Welthandelsorganisation (WTO) vor. Schon kurze Zeit später trudeln zahlreiche Einladungen zu Wirtschaftskonferenzen und TV-Sendungen aus der ganzen Welt ein. Ausgerüstet mit billigen Anzügen, Laptops und Power-Point-Präsentationen, geben sich die beiden Hochstapler als Vertreter der WTO aus. In ihren rhetorisch perfekten Vorträgen karikieren sie mit ernster Miene, die übertriebenen Forderungen und Ziele der Organisation. Sie schildern die Vorzüge moderner Sklaverei, präsentieren den "Geschäftsmann-Freizeitanzug", mit dem man per phallusartigen Kameraarm seine Arbeiter unter Beobachtung hat oder fordern das Recycling menschlicher Exkremente zu Hamburgern - nur so lasse sich der Welthunger in den Griff bekommen. Die interessierte Hörerschaft zeigt sich etwas verwirrt - doch niemals enttarnen sie die "Yes Men".
Die Regisseure Chris Smith, Dan Ollman und Sarah Price begleiteten die "Yes Men" über mehrere Monate. Sie zeigen sowohl die Vorbereitungen als auch die Ausführungen der gelungenen Aktionen. Dabei beweisen Andy Bichlbaum und Mike Bonanno, dass man mit der nötigen Überzeugungskraft und dem richtigen Auftreten auch die absurdesten Themen glaubhaft vermitteln kann. Die todernsten Reaktionen ihrer Zuhörer sind das Erstaunliche und gleichzeitig das Komische an dieser Realsatire. Wer sieht nicht gern, wenn die Reichen dieser Welt in Erklärungsnot geraten, weil die Protagonisten vor laufender Kamera das Ende der WTO verkündet haben? Dennoch haben die Filmemacher einen überaus einseitigen Blickwinkel für ihre Dokumentation gewählt. In den Interviews kommen fast ausschließlich die Anhänger der "Yes Men" zu Wort. Auch Michael Moore ("Bowling for Columbine"), der Vater aller Entlarvungsdokus, darf kurz etwas über die Machenschaften der WTO erzählen. Gegen Ende weiß man immer noch nicht genau, welche Ziele die Gruppe verfolgt, außer sich selbst ins mediale Gespräch zu bringen. Dennoch muss man ihre "Streiche" gegen die Obrigkeit selbst gesehen haben, um sie glauben zu können.
Andreas Eckenfels/Filmreporter.de
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The Yes Men
2024