Omagh

Omagh

Das Attentat
Originaltitel
Omagh
Regie
Pete Travis
Darsteller
Sheelagh O'Kane, Charlie Bonner, Paul McGlinchey, Emma Kearney, Alvaro Lucchesi, Michael Farley
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Irland, Großbritannien
Jahr
2004
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
Es gibt noch keine Userkritik!
Michael Gallagher verliert beim Bobenanschlag von Omagh seinen 21 jährigen Sohn Aiden. Der trauernde Vater gründet eine Selbsthilfegruppe für Angehörige und macht sich auf die Suche nach den Hintermännern des feigen Anschlages. Die "Wahre IRA" bekennt sich zu dem Attentat. Doch die Identität ihrer Aktivisten bleibt verborgen. Gallagher sucht den Kontakt vom einfachen Straßenpolizisten bis hin zu hohen Regierungsmitgliedern. Die Behörden behindern die Ermittlungsarbeiten mehr, als dass sie deren Aufklärung vorantreiben. Eine der Schlüsselszenen des Filmes zeigt Gallagher, wie er nachts auf regennasser Strasse niederkniet und den Boden berührt. Das Publikum kann seine Ohnmacht geradezu nachfühlen. Am Schluss gibt er der Presse ein bewegendes Interview, in dem er die Behörden anklagt. Im Abspann erfährt der Zuschauer den ernüchternden Erkenntnisstand der Ermittlungen. Drei mutmaßliche Täter werden verurteilt, allerdings nicht im Zusammenhang zu Omagh. Ein Urteil wurde in der Berufung wieder aufgehoben.
Autor Paul Greengrass ist ein Kenner der Thematik. Er hat sich als Regisseur mit dem Film "Bloody Sunday" bereits einen Namen gemacht und wurde mit dem "Goldenen Bären" ausgezeichnet. Als Bonusmaterial gibt es auf der DVD ein knapp elfminütiges Interview mit Michael Gallagher. Darin unterstreicht dieser, wie wichtig es für ihn ist, dass Hauptdarsteller Gerard McSorley ebenfalls aus Omagh stammt und einen Bezug zu seiner Heimatstadt und deren jüngerer Geschichte hat. Biographien der Schauspieler und ein chronologischer Abriss über die Geschichte der IRA komplettieren die Hintergrundinformationen. Das Ereignis beschäftigt noch heute die britische und irische Öffentlichkeit. Im Januar 2005 wird ein Fond für die Hinterbliebenen gegründet. Die BBC widmet Omagh eine Website.
Anja Boromandi/Filmreporter.de
2024