Universal Pictures
Brigitte Bardot Collection

Le Repos du guerrier

Originaltitel
Le Repos du guerrier
Regie
Roger Vadim
Darsteller
Macha Méril, James Robertson-Justice, Yves Barsacq, Hélène Dieudonné, Jean Lefebvre, Paul Mercey
Kinostart:
Deutschland, am 28.09.1962 bei
Genre
Drama
Land
Frankreich, Italien
Jahr
1962
Länge
102 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Von der Frau, die losließ, um lieben zu lernen
Ordnung ist das halbe Leben für die junge Pariserin Geneviève Le Theil (Brigitte Bardot). Sie lebt in gesicherten Verhältnissen und will in Kürze ihren langjährigen Freund Pierre (Jean-Marc Bory) heiraten. Eine Reise nach Dijon steht an, denn Geneviève ist die alleinige Erbin ihrer verstorbenen Tante und muss ihren Nachlass in Ordnung bringen. In Dijon angekommen, wird sie durch Zufall der lebensrettende Engel von Renaud Sarti (Robert Hossein). Er hat Überdosis Schlaftabletten genommen, doch durch Genevièves Eingreifen gerade noch rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht. Seine Seele gehöre ihr, verspricht er seiner Retterin dankbar und irgendwie zugleich ironisch. Er folgt ihr nach Paris und zieht bei seiner Retterin ein. Trotz seiner zynischen Art verliert die junge Frau ihr Herz. Renaud ist vulgär, gibt seine Verachtung für ihr Liebesverständnis preis. Alkohol, ausschweifende Partys und die seelische Abhängigkeit verändern Geneviève. Sie bricht mit Pierre und der eigenen Familie. Doch kann Renaud sie wirklich glücklich machen?
Ein junges Mädchen aus gutem Zuhause gerät durch ihren neuen Liebhaber auf die schiefe Bahn. Roger Vadim macht aus dem Krimi-Stoff eine extravagante psychologische Studie. Mit der Figur des sozialen Aussteigers Renaud Sarti (Robert Hossein) hinterfragt er die gängige Moral der französischen Gesellschaft. In dieser Hinsicht macht die Heldin Geneviève Le Theil (Brigitte Bardot) eine richtige Wandlung durch. Vom braven Mädchen mit Hochsteckfrisur wird sie zum Vamp mit blonder Mähne und Zigarette zwischen den Mundwinkeln. Nicht nur der Inhalt ist revolutionär. Akustisch und optisch bietet das Drama Einiges: Roger Vadim spielt viel mit Geräuschen. Bei einer Unterredung verstummt das Bild. Die Kamera fängt die beiden Liebenden in verschiedene Räume ein, um das Spiel zwischen Nähe und Distanz zu visualisieren. Wie in "Und immer lockt das Weib" untermalt er ihre Emanzipation mit Jazz. Im Tanz findet Geneviève zu sich. Das Ergebnis ist etwas irritierend, aber durchaus sehenswert.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
2024