Zorro
42plus

42plus

Originaltitel
42plus
Regie
Sabine Derflinger
Darsteller
Mario Giordano, Miriam Fiordeponti, Stefanie Dvorak, Ugo Conti, Jacob Matschenz, Vanessa Krüger
Kinostart:
Deutschland, am 24.07.2008 bei Zorro Film
Kinostart:
Österreich, am 13.04.2008 bei Filmladen
Genre
Drama
Land
Österreich
Jahr
2007
FSK
ab 12 Jahren
Länge
95 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Leichte Sommerkomödie mit hintergründigem Thema
Nach außen sind sie eine glückliche Familie: die 42-jährige erfolgreiche Christine (Claudia Michelsen), ihr Ehemann - der Arzt Georg (Ulrich Tukur) und die pubertierende Tochter Sonja (Vanessa Krüger). Doch was außer den dreien niemand weiß - das Familienzusammenleben ist schon lange nicht mehr harmonisch. Christine betrügt ihren Mann jeden Donnerstag um 14.00 Uhr mit dem Gatten (Tobias Moretti) ihrer besten Freundin Linda (Petra Morzé). Der vielbeschäftigte, fürsorgliche Ehemann Georg hat ebenfalls seit Monaten eine Affäre. Doch Christine hat die Nase voll von den Lügen, dem Versteckspiel und der Heuchelei. Ein gemeinsamer Urlaub in ihrem Domizil am Mittelmeer soll endlich Klarheit bringen. Doch während sich Georg aufs Neue in seine Frau verliebt und über ein Ende seiner Affäre nachdenkt, beginnt Christine eine leidenschaftliche Beziehung mit dem heimatlosen Tamaz (Jacob Matschenz). Als zu allem Unglück Linda samt Gatten auftaucht, ist die Katastrophe perfekt.
"42plus" beginnt harmlos, wenngleich die erste Szene auf ein Drama hinsteuert, das spät seinen Höhepunkt erreicht. Eine dreiköpfige Familie befindet sich auf einer Fähre zum Feriendomizil. Urlaubsstimmung macht sich sowohl bei den Protagonisten als auch beim Publikum breit. Langsam, fast unbemerkt steuert die Regisseurin ihre Figuren auf das Finale eines Familiendramas zu, das seine Wurzeln vor vielen, Jahren schlug. Daher ist der große Knall vorprogrammiert und unausweichlich. Regisseurin Sabine Derflinger gab mit "Vollgas" im Jahr 2002 ihr eindrucksvolles Spielfilmdebüt. Schon damals legte sie sehr viel Wert auf das Drehbuch, das sie selbst verfasste. Auch bei "42plus" legte sie selbst Hand an die Feder. Die Charaktere sind gut gezeichnet, der sich stets steigernde Handlungsbogen baut sich fast vollständig auf den Dialogen auf. Trotz des sich abzeichnenden Dramas verliert der Film nie seine lockere, leichte Atmosphäre. Auffallend ist die starke schauspielerische Leistung von Claudia Michelsen. Einfach, sympathisch und überzeugend hat sie bereits nach kurzer Zeit die Gunst der Zuschauer auf ihrer Seite. Ebenso beeindruckend ist Tobias Moretti, der den unsympathischen Liebhaber und lieblosen Ehemann gibt. "42plus" ist nicht nur ein Portrait einer kaputten Familie, die trotz aller Hindernisse versucht, wieder ihre Gemeinsamkeit zu entdecken. Es spiegelt auch das Bild einer in die Jahre gekommenen Frau, die wegen ihrer Vergangenheit resigniert, aber nie aufgegeben hat und dies auch nicht in Zukunft tun will. So geht auch der Zuschauer positiv gestimmt aus dem Kino hinaus.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Galerie: 42plus
Sabine Derflinger gelang eine leichte Sommerkomödie, die auf ein Drama zusteuert, ohne dabei die lockere Atmosphäre zu verlieren, welche dem Film...
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