Alpha Medienkontor
Mr. Average

Mr. Average

Originaltitel
Mr. Average
Alternativ
Comme tout le monde; Mister Average
Regie
Pierre-Paul Renders
Darsteller
Marielle Hardy, Dominique Fontaine, David Fink, Michel di Vesti, Helga Dieli, Thomas Coemans
Kinostart:
Deutschland, am 16.10.2008 bei Alpha Medienkontor
Genre
Komödie
Land
Frankreich, Deutschland, Kanada, Belgien, Luxemburg
Jahr
2006
FSK
ab 6 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.mraverage-derfilm.de
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Underdog als lebendes Stimmungsbarometer
Der 26-jährige Jalil (Khalid Maadour) arbeitet als Vorschullehrer in Paris. Sein größtes Talent besteht jedoch in der Fähigkeit, den Geschmack des Massenpublikums treffsicher einzuschätzen. Diese Gabe macht ihn zum Champion der Gameshow 'Mr. Average': Jalil errät die Antworten der französischen Durchschnittsbevölkerung auf alle möglichen Umfragen. Mit dem Finale der Fernsehshow beginnt für Jalil ein neues Leben: Fortan lebt er in einem schicken Appartement und begegnet auch noch seiner Traumfrau Claire (Caroline Dhavernas). Was Jalil nicht ahnt: Hinter seiner neuen Wohnung wie auch hinter Claires Auftauchen steckt das Marktforschungsinstitut Somadi. Längst ist Jalil zum Spielball der Großindustrie geworden. Akribisch spähen die Werbefachleute Jalils Konsumverhalten aus. Schließlich repräsentiert er den Durchschnittsgeschmack wie kein Zweiter und macht damit kostspielige Massentests unnötig. Claire ist Schauspielerin und von der Firma Somadi angeheuert worden, um Jalil heimlich mit neuen Produkten zu konfrontieren. Doch Jalils leidenschaftliche Gefühle für Claire erschweren diese Aufgabe. Eines Tages kommt Jalil hinter das Komplott. Listenreich dreht er den Spieß um und versucht, von der Situation zu profitieren.
Die Anleihen bei George Orwells visionärem Roman "1984" sind nicht zu übersehen: Viele Szenen von "Mr. Average" spielen im mit versteckten Kameras ausgestatteten Appartement der Hauptfigur Jalil (Khalid Maadour) - Big Brother is watching you! Die Werbewirtschaft bemächtigt sich des linkischen Junggesellen, weil sie ihn als personifiziertes Stimmungsbarometer benötigt. Für Geschmackstests ist Jalil ebenso zuverlässig zu gebrauchen wie für Meinungsbilder im aktuellen Wahlkampf um die französische Präsidentschaft. So interessant die Grundidee klingt, so ratlos steht man vor dem Endergebnis dieser belgisch-luxemburgisch-französisch-kanadisch-deutschen Koproduktion. Dem Thema entsprechend herrscht eine kühle Grundstimmung vor, mit der Regisseur Pierre-Paul Renders die Zweckhaftigkeit menschlicher Beziehungen im Medienbusiness anprangert. Umso wichtiger wäre es gewesen, mit einer glaubwürdigen Liebesgeschichte zwischen dem Protagonisten Jalil und der als Lockvogel verpflichteten Schauspielerin Claire (Caroline Dhavernas) ein emotionales Gegengewicht zu schaffen. Beide Figuren wie auch ihre Interpreten bleiben jedoch merkwürdig blass und ohne Identifikationspotential. Für einen Lichtblick sorgt Thierry Lhermitte, dessen Darstellung des aalglatten Präsidenten und Machtpolitikers Chastain staatsmännisches Format hat. Dass Politik, Werbewirtschaft und Konsumgüterindustrie über eine reiche Palette an Manipulationsmöglichkeiten verfügen, ist dem Kinopublikum hinreichend bekannt. Insofern bietet "Mr. Average" keinen echten Zugewinn an Erkenntnissen über Strategien und Methoden der Macher hinter den Kulissen.
Michael Wenk
Galerie: Mr. Average
Das Beste an der Mediensatire "Mr. Average" ist ihre Ausgangsidee. Leider gelingt es Regisseur Pierre-Paul Renders nicht, dem im kühlen...
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Mr. Average
2024