United International Pictures (UIP)
Kurz und schmerzlos

Kurz und schmerzlos

Originaltitel
Kurz und schmerzlos
Regie
Fatih Akin
Darsteller
Hadiye Akin, Fatih Akin, Nezâ Selbuz, Monique Akin, Mirko Hussari, Danilo Vouckmanovic
Kinostart:
Deutschland, am 15.10.1998 bei United International Pictures (UIP)
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
1998
FSK
ab 16 Jahren
Länge
95 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
7,3 (3 User)
Multikulturelles Mafia-Drama von Fatih Akin
Der Serbe Bobby (Aleksandar Jovanovic), der Grieche Costa (Adam Bousdoukos) und der Türke Gabriel (Mehmet Kurtulus) bilden ein Gangstertrio, das es in sich hat. Die drei halten vor allem dann zusammen, wenn die Ehre auf dem Spiel steht. Gabriel ist gerade aus der Haft entlassen worden. Auf einer Hochzeit trifft er die beiden Freunde wieder, die prompt neue Deals planen wollen. Aber Gabriel hat sich vorgenommen, auszusteigen und als Taxifahrer zu jobben. Kurz darauf wird Costa von seiner Freundin, Gabriels Schwester, verlassen. Als diese ihren Neuen vorstellt, kommt es zur ersten blutigen Kampfszene. Der furchtbar zugerichtete Gabriel flüchtet sich zu Alice (Regula Grauwiller), der Freundin von Bobby. Die beiden entdecken ihre Liebe zueinander. Alice besitzt einen kleinen Schmuckladen und möchte mit den schmutzigen Geschäften von Bobby nichts mehr zu tun haben. Dieser akzeptiert aber nicht, dass eine Frau es wagt, ihn vor die Tür zu setzen. Unterdessen haben Bobby und Costa für den "Boss" von Hamburg-Altona, den albanischen Paten Muhamer (Ralph Herforth), einen großen Auftrag übernommen. Als sie bei der Abwicklung übers Ohr gehauen werden, brauchen sie dringend Geld. Bobby will Alice überreden, ihren Laden zu verkaufen. Doch Alice lehnt ab und Bobby wird aus Rache für den geplatzten Deal erschossen. Da fühlt sich auch Gabriel in seiner Ehre verletzt. Trotz aller guten Vorsätze und den Bitten Alices will er Bobby rächen.
Fatih Akin hat mit "Kurz und schmerzlos" ein multikulturelles Mafia-Drama voller sozialen Spannungen geschaffen. Drei Männer unterschiedlicher Nation sind durch ihre Gangsterehre unauflöslich miteinander verbunden. Die von Emanuel Bettencourt choreographierten blutigen Kampfszenen sind für die realistisch-kaltblütige Atmosphäre der Milieustudie unverzichtbar, wenn auch oft anstrengend für den Zuschauer. Mit Mehmet Kurtulus, Aleksandar Jovanovic und Adam Bousdoukos hat Regisseur und Drehbuchautor Akin auf eher unbekannte Schauspieler, aber ausdrucksstarke Charaktertypen gesetzt. Der durchschlagende Erfolg seines Spielfilmdebüts gibt ihm Recht. Akin gehört zu einer Generation junger Regisseure, die das deutsche Kino mit kreativ aus dem Rahmen fallenden Filmen bereichern. Mit "Im Juli" und "Solino" konnte der in der in Hamburg geborene Sohn türkischer Eltern an seine ersten Erfolge anknüpfen.
Julia Piu/Filmreporter.de
2024