Projektor Filmverleih
Parkour

Parkour

Originaltitel
Parkour
Regie
Marc Rensing
Darsteller
Daniel Seniuk, Nadja Stübiger, Wolfgang Decker, Özgür Karadeniz, Laurens Walter, Piet Fuchs
Kinostart:
Deutschland, am 11.03.2010 bei Projektor Filmverleih und Filmproduktion
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2009
FSK
ab 12 Jahren
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.parkour-film.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Über die zerstörerische Kraft der Eifersucht
Richie (Christoph Letkowski) arbeitet als selbstständiger Gerüstbauer, ist sportlich, durchtrainiert und bis über beide Ohren in seine hübsche Freundin Hannah (Nora von Waldstätten) verliebt. In seiner Freizeit hängt er am liebsten mit seinen Kumpels Paule (Constantin von Jascheroff) und Nonne (Marlon Kittel) ab. Zu dritt frönen sie dem Parkour-Laufen. Bei dieser Sportart geht es darum, auf möglichst direktem Wege Hindernisse zu überwinden. Der Sport ist für den Mittzwanziger auch eine Möglichkeit, für einige Stunden seinen privaten Sorgen zu entrinnen. Denn eigentlich läuft es für Richie gar nicht gut. Sein voriger Arbeitgeber schuldet ihm noch Geld und seine Eifersucht in seiner Beziehung wird immer stärker. Dabei hat er nichts zu befürchten. Trotz ihres Lernstresses aufgrund des bevorstehenden Abiturs, hat die junge Schülerin nur Augen für Richie. Richies Arbeitskollege Janko (Georg Friedrich) bestärkt ihn allerdings darin, ein Auge auf seine Freundin zu haben. Erst recht, als Nonne Hannah Nachhilfe in Mathe gibt und die beiden offensichtlich Spaß an der Sache haben. Als auf dem Bau auch noch ein tragisches Unglück geschieht, läuft Richies Leben komplett aus dem Ruder.
Marc Rensing zeigt in seinem Spielfilmdebüt, was rasende Eifersucht bei einem an sich vielversprechenden jungen Mann anrichten kann. In sensiblen und gleichzeitig packenden Bildern macht sich der innere Verfall des Protagonisten immer mehr bemerkbar. Rensing zeigt, wie anfällig man in einer solchen Situation gegenüber äußeren Einflüssen wird, und dass viele ohne professionelle Unterstützung hilflos sind. Realität und Wahnvorstellungen vermischen sich zunehmend. Ab einem bestimmten Punkt entgleitet auch dem Zuschauer der Faden und er weiß nicht mehr, was wahr oder falsch, erfunden oder real ist. Dieser Schachzug ist Rensing zweifelsfrei gelungen. Denn mit jeder Minute wird "Parkour" beklemmender, gefährlicher und packender. Und mit seinem gelungenen Ende entfaltet der Film seine wahre Stärke.

Nun aber zu jenem Teil, der Parkour-Fans sauer aufstoßen wird. Die aus Frankreich stammende Sportart, bei dem es darum geht, den schnellsten und effizientesten Weg von A nach B zu finden, dient dem Film lediglich als Rahmenhandlung. Er würde auch ohne Parkour auskommen und sicherlich in keiner Weise an Qualität verlieren - abgesehen von der fehlenden symbolischen Verbindung zwischen dem Sport und dem Leben des Protagonisten, das durch Hindernisse gekennzeichnet ist. Auch benötigt Parkour keine filmtechnische Unterstützung bezüglich Action. Im Gegenteil, sieht man den Läufern bei ihren akrobatischen Sprüngen und Kletterkünsten in leerstehenden Fabrikhallen zu, so ist dies genug Action. Der Sport benötigt keine Schnitte, Zeitlupen oder Raffungen. Viel spannender wäre es, den Läufern in einem Take zu folgen, um ihr wahres Können zu sehen. Dies wird hier leider nicht geboten. Für all jene aber, die nun zum ersten Mal damit in Berührung kommen, ist es sicherlich aufregend und spannend. An dieser Stelle muss man den Schauspielern großes Lob aussprechen, sie sind allesamt keine Profi-Parkour-Läufer, bringen den Sport aber mit Überzeugung auf die Leinwand.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Videoclip: Parkour
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Galerie: Parkour
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2024