MGM
Platoon

Platoon

Originaltitel
Platoon
Regie
Oliver Stone
Darsteller
Tom Berenger, Keith David, Willem Dafoe, Forest Whitaker, Francesco Quinn, Kevin Dillon
Kinostart:
Deutschland, am 30.04.1987 bei 20th Century
Genre
Kriegsfilm, Drama
Land
USA
Jahr
1986
FSK
ab 16 Jahren
Länge
120 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
8,6 (8 User)
Oliver Stones Abstieg in den Alptraum
Chris Taylor (Charlie Sheen) hat sich freiwillig zum Kampfeinsatz nach Vietnam gemeldet. Nach den menschenverachtenden Methoden der Ausbildung gehts endlich in den Kampfeinsatz. Seinen heroischen Entschluss, in den Krieg zu ziehen, bereut das Greenhorn schnell. Die rivalisierenden Unteroffiziere Staff Sergant Bob Barnes (Tom Berenger) und Sergant Elias Grodin (Willem Dafoe) sind mehr mit ihren Hahnenkämpfen, als mit dem feindlichen Vietkong beschäftigt.

Ihr Platoon ist beim Kampf gegen den meist unsichtbar bleibenden Feind nur schwer zu motivieren. Die Entscheidungen der höheren Offiziere münden sogar in Bombardements der eigenen Truppen, der um sich greifende Rauschgiftkonsum tut das Übrige. Chris' Einheit wird von der Tet-Offensive der Nordvietnamesen fast vollständig aufgerieben. Im Chaos sieht der desillusionierte Chris seine Chance gekommen, sich an dem sadistischen Sergant Barnes zu rächen.
Sechs Jahre fand Oliver Stone keinen Produzenten für das Antikriegsdrama, das ihm schließlich sowohl einen Golden Globe als auch einen Oscar einbrachte. Der äußerst harte und eindringliche Anti-Kriegsfilm über die verrohende Wirkung von Gewalt rührte Mitte der achtziger Jahre an einem Tabu. Schließlich wurde mit dem lächerlichen Budget von gerade sechs Millionen Dollar auf den Philippinen gedreht. "Platoon" wurde neben Francis Ford Coppolas "Apocalypse Now" der wichtigste Beitrag eines amerikanischen Filmemachers zur Aufarbeitung des amerikanischen Vietnam-Traumas.

Stone selbst war als Freiwilliger von 1967 bis 1968 in Vietnam und wurde zwei Mal verwundet. "Platoon" bildet den ersten Teil einer Trilogie über den Krieg, die mit "Geboren am 4. Juli" (1989) und "Zwischen Himmel und Hölle" (1993) fortgesetzt wurde. Am Ende hat Stone einen Cameo-Auftritt als Offizier, der von einer Handgranate getötet wird. Der Bezug zu "Apocalypse Now" besteht insofern, als der Hauptdarsteller von Coppolas Vietnam-Drama Martin Sheen ist der Vater des Protagonisten von "Platoon", Charlie Sheen. Auch wenn die deutsche Kritik zum Teil ablehnend auf die Heroisierung der US-Soldaten reagierte, zählt Oliver Stones Werk heute zu den Klassikern der Antikriegsfilme.
André Weikard/Filmreporter.de
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