Movienet Film
Me Too - Wer will schon normal sein?

Me Too - wer will schon normal sein?

Originaltitel
Yo, también
Alternativ
Yo también
Regie
Antonio Naharro, Álvaro Pastor
Darsteller
Pedro Álvarez-Ossorio, Lourdes Naharro, Susana Monje, Catalina Lladó, Pepe Quero, María Bravo
Kinostart:
Deutschland, am 05.08.2010 bei Movienet Film
Kinostart:
Österreich, am 05.11.2010 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 05.08.2010 bei Filmcoopi
Genre
Drama
Land
Spanien
Jahr
2009
Länge
103 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.metoo-derfilm.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Drama über eine beeindruckende Persönlichkeit
Daniel (Pablo Pineda) leidet an einer Genommutation, dem Down-Syndrom. Ein normales Leben ist für Menschen mit diesem Krankheitsbild kaum möglich. Ganz besonders leiden sie an der gesellschaftlichen Ausgrenzung, sei diese auf der Ebene persönlicher Beziehungen oder im Berufsleben. Daniel ist eine Ausnahme. Er ist nicht nur hochintelligent und hat mit Auszeichnung die Universität abgeschlossen. Er schafft auch auf Anhieb den Sprung ins Berufsleben. Hier passiert auch das, womit keiner gerechnet hat, am wenigsten er selbst. Er lernt die attraktive Laura (Lola Dueñas) kennen und verliebt sich in sie. Auch Laura lässt immer mehr Nähe zu. Für ihre Arbeitskollegen ist das immer intimer werdende Verhältnis der beiden ein Dorn im Auge, glauben sie doch, dass Laura mit dem sensiblen und unerfahrenen Mann nur spielt. Auch Daniels Mutter betrachtet das Verhältnis mit Argwohn. Sie befürchtet, dass ihr Sohn von Laura verletzt werden könnte. Auf einer Party wagt Daniel den entscheidenden Annäherungsversuch und erfährt eine bittere Zurückweisung. Eine Beziehung mit Daniel kommt für die oftmals enttäuschte und promisk lebende Frau nicht in Frage. Doch Daniel steht energisch und selbstbewusst für sein Recht auf Liebe ein und kämpft weiter um die Gunst der Angebeteten.
"Me Too - wer will schon normal sein?" verweist zumindest im englischen Teil des Titels auf den thematischen Grundkern dieses Dramas. Es geht um die Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben. Eine Minderheit aus der sozialen Gemeinschaft nur wegen ihres Leidens zu extrahieren, ist mit der Amputation einzelner Gliedmaßen vom menschlichen Körper gleichzusetzen, behauptet Daniel zu Beginn des Films. Wie der Körper ohne Extremitäten sei auch die Gesellschaft ohne ihre Minderheiten schutzlos gegenüber Einwirkungen von außen. Es gehört zu den Stärken des Films, nicht nur das Recht seines Protagonisten auf Integration zu unterstreichen, sondern auch das Gelingen dieses Unterfangens aufzuzeigen. Warum sollte ein Mensch mit Down-Syndrom nicht in die Arbeitswelt integriert werden? Warum sollte er sich nicht verlieben, wenn er doch die gleichen Gefühle verspürt wie Menschen ohne die Genanomalie? Warum sollte er sich nicht in einen gesunden Partner verlieben? Zu den einprägsamen Bildern des Films gehören denn auch jene, die das Einfordern Daniels auf sein Recht auf Leben und Liebe illustrieren. Er hat dieselben Bedürfnisse wie jeder Mann und lebt diese ohne Scheu aus. Wenn er von der Arbeit nach Hause kommt, sieht er sich Erotikfilme an, die er auf seinem Computer vor der Entdeckung seiner Mutter versteckt. Mit seinem Bruder redet er ungeniert über seine Gefühle zu Laura, aber auch über die erotische Anziehung, die die Frau auf ihn ausübt.

Dass diese Szenen gelingen, liegt nicht nur an der einfühlsamen Inszenierung, sondern auch an Hauptdarsteller Pablo Pineda. Er siedelt seine Figur überzeugend zwischen selbstbewusster Einforderung eines "normalen" Lebens sowie Empfindsamkeit und Enttäuschung angesichts verletzender Zurückweisungen. "Me too" basiert in seinen Grundzügen auf dem Leben seines Hauptdarstellers. Wie Daniel im Film so ist Pineda in der Realität der erste Europäer mit Down-Syndrom, der einen Hochschulabschluss erworben hat. Vor seinem Spielfilmdebüt trat Pineda in mehreren Fernsehproduktionen auf. Hier wurden die Regisseure Antonio Naharro und Álvaro Pastor auf ihn aufmerksam. Durch ihn wurden sie zu Daniels Geschichte inspiriert, wie sie selbst betonen. Sie sahen in ihm einen Mann, der sich 'im Niemandsland zwischen zwei Welten' existiert, 'zwischen seiner Behinderung und der sogenannten Normalität'. Für seine Leistung wurde Pineda beim Filmfestival in San Sebastian als bester Darsteller ausgezeichnet.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Daniel (Pablo Pineda) leidet an der Genommutation Down-Syndrom. Von der Gesellschaft lässt er sich dennoch nicht abschreiben. Er will genauso am...
 
"Me Too - wer will schon normal sein?" ist ein einfühlsames Drama über das Recht auf Leben und Liebe. Die Figur des am Down-Syndrom erkrankten...
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Me Too - wer will schon normal sein?
2024