Paramount Pictures
Hugo Cabret 3D

Hugo Cabret 3D

Originaltitel
Hugo
Alternativ
The Invention of Hugo Cabret; Die Entdeckung des Hugo Cabret; Hugo Cabret
Regie
Martin Scorsese
Darsteller
Marco Aponte, Ben Addis, Robert Gill, Ed Sanders, Terence Frisch, Max Cane
Kinostart:
Deutschland, am 09.02.2012 bei Paramount Pictures
Kinostart:
Deutschland, am 09.02.2012 bei Paramount Pictures
Kinostart:
Deutschland, am 09.02.2012 bei Paramount Pictures
Kinostart:
Österreich, am 10.02.2012 bei Paramount Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 09.02.2012 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Kinderfilm, Mystery
Land
USA
Jahr
2011
FSK
ab 6 Jahren
Länge
126 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.hugocabret.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
4,2 (5 User)
Menschen, Automaten und Pariser Kino der 1930er
Hugo Cabret (Asa Butterfield) lebt im Paris der 1930er Jahre. Nach dem Tod seines Vaters (Jude Law) lebt der Zwölfjährige mit seinem Onkel Claude (Ray Winstone) im Dachstuhl des Pariser Bahnhofs, dem Gare Montparnasse. Als der Onkel verschwindet, muss sich der Junge allein durchschlagen.

Von den Marktständen stiehlt er, was er zum Leben braucht. Dabei ist er ständig auf der Hut vor dem bösen Stationsvorsteher, der von Comedian Sacha Baron Cohen verkörpert wird. Ist der Hunger gestillt, sorgt Hugo dafür, dass die Uhren auf dem Bahnhof richtig gehen. Er hat das technische Talent von seinem Vater geerbt. Dieser hat ihm einen menschenähnlichen Automaten hinterlassen. Der Waisenjunge versucht seit einiger Zeit, das seltsame Spielzeug zu reparieren. Ersatzteile stiehlt er aus dem Laden des schlecht gelaunten Monsieur Georges (Ben Kingsley). Dabei entdeckt Hugo bald eine mysteriöse Verbindung zwischen Georges' Nichte Isabelle (Chloe Moretz) und seinem Vater.
Als Martin Scorsese das Drehbuch zu "Hugo Cabret" in die Hände bekommt, liest er dieses in einem Rutsch. Er habe sich sofort mit dem kleinen Waisenjungen identifiziert, so der "GoodFellas"-Regisseur. Besonders Hugos Einsamkeit und seine Verbundenheit zum Kino faszinierten Scorsese.

Für die Drehbuchadaption verpflichten die Produzenten John Logan, der bereits die Vorlage zu Scorseses "Aviator" verfasst hat. Als Vorlage dient Brian Selznicks Roman "Die Entdeckung des Hugo Cabret". Regisseur und Drehbuchautor nahmen in Absprache mit Selznick einige Änderungen an der Story vor. So wurde die Rolle des Stationsvorstehers ausgebaut.

Martin Scorsese wollte den Hintergrund für seine märchenhafte Geschichte möglichst realistisch gestalten. Aus diesem Grund entschied er sich dazu, den Film in 3D zu drehen. Es sei genau das richtige Format, um Hugo Cabrets Geschichte zu visualisieren. 3D-Pionier James Cameron ("Avatar - Aufbruch nach Pandora") nannte "Hugo Cabret" ein Meisterwerk und begründete dies auch mit der Qualität der 3D-Aufnahmen.

Scorsese lässt keine filmerzählerische Konvention aus, um die Tiefe des Raumes zu betonen. Dabei verkommt die Technik nicht zum Selbstzweck, sondern wird immer wieder in den Erzählfluss eingebunden. So geschickt "Hugo Cabret" 3D zelebriert, so sehr ist der Film auch eine Liebeserklärung an die Technik per se. Ob es sich um die vielen Uhrwerkmotive handelt, den Mikrokosmos der Bahnhofswelt oder den Automatenmenschen - es sind keine leblosen Dinge, die Scorsese ins Bild rückt, sondern beseelte Erzeugnisse des menschliche Schöpfungsgeistes. Natürlich ist in dieser Automatismus-Euphorie auch Scorseses Liebes zur Technik des Kinos nicht weit. Gerade im Angesicht des Automaten-Menschen, der wie ein Künstler eine illusionistische Welt auf Papier zaubert, kommt man nicht umhin, an die Malteser-Kreuz-Technologie des analogen Kinos zu denken.

Mit der Liebe zur Filmtechnik kommt die zu den Figuren. Nicht umsonst stellt dieser moderne Kinozauberer und Trickser den größten Magier des frühen Kinos, Georges Méliès, in den Mittelpunkt seiner Märchengeschichte. Scorsese erliegt geradezu dem Charme von Méliès' Zauberei, indem er tief in seine Trickkunst blickt. Und dann ist da schließlich einmal mehr eine Liebeserklärung an das filmische Erzählen. Immer wieder rückt er die großen Helden der Filmgeschichte ins Bild. Die Erzählkunst Méliès', Motive Buster Keatons und Charles Chaplins, die Poesie eines Jean Renoir finden sich in den stimmungsvollen und nostalgischen Bildern Scorseses. Zugegeben, zuweilen übertreibt es dieser mit seiner Beschwörung einer vergangenen Filmpoesie, die er allzu pathetisch in Szene setzt. Auch verliert er sich in Redundanzen und Wiederholungen, sodass er die Fülle seiner Motive und Bilder kaum in eine geschlossene Handlung kriegt. Dennoch ist "Hugo Cabret" ein faszinierendes Märchen, das nicht nur Filmfreunde und Kinder verzaubern wird.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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2024