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Jaffa - The Orange's Clockwork

Jaffa - The Orange's Clockwork

Originaltitel
Jaffa - The Orange's Clockwork
Regie
Eyal Sivan
Kinostart:
Deutschland, am 14.10.2010 bei mec film
Genre
Dokumentarfilm
Land
Israel, Deutschland, Frankreich, Belgien
Jahr
2009
Länge
88 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.mecfilm.de/de/content/kino-katalog/jaffa/index.html
|0  katastrophal
brillant  10|
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Dokumentation über einen Mythos des Nahen Ostens
In "Jaffa - The Orange's Clockwork porträtiert Eyal Sivan die wechselvolle Geschichte der vormals palästinensischen Orangenplantagen, ihrer schleichenden Enteignung im Zuge der zionistischen Bewegung sowie der Gründung der israelischen Marke "Jaffa". Der Name bezieht sich auf die gleichnamige Hafenstadt im Nahen Osten, die heute Teil von Tel Aviv ist. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Jaffa politisch, sozial und ökonomisch zu den lebendigsten Städten im Nahen Osten. In ihrem Umland wurden über Jahrhunderte Orangen kultiviert und erfolgreich in die ganze Welt exportiert. Anhand von Archivmaterial spürt Sivan die wechselvolle Geschichte der Orangenplantagen bis hin zur Errichtung der zionistischen "Jaffa"-Marke nach. Dabei konfrontiert der Regisseur israelische und palästinensische Intellektuelle sowie Mitarbeiter der Zitrusindustrie mit dem "Jaffa"-Mythos und lässt sie über die Geschichte ihres Landes reflektieren.
Für Regisseur Eyal Sivan sind die Jaffa-Plantagen sowie die Zitrusmarke mehr als die ökonomische Erfolgsgeschichte. "Jaffa" hat für ihn einen großen symbolischen Wert: "Während die Orange das Symbol der zionistischen Unternehmung und des Staates Israel wurde, symbolisiert sie für die Palästinenser den Verlust und die Zerstörung ihrer Heimat. (...) Die Orangen Jaffas, die Zitrushaine, der Markenname und die Stadt ... zeigen gemeinsames jüdisch-arabisches Leben in Palästina vor der Errichtung des Staates Israel, der kolonialen Begehrlichkeiten, der Auslöschung von Gemeinsamkeiten, der Nationalisierung und der Zurückweisung des Palästinensischen. Die Zeit der Jaffa-Zitrushaine bildet die Grundlage dafür, ein gemeinsames historische Narrativ vorzuschlagen; eine Marke der Hoffnung für die Zukunft". (Eyal Sivan). Sivan wurde in Haifa geboren. Nach einer Tätigkeit als Modefotograf in Tel Aviv ließ er sich 1985 in Paris nieder. Seither verbringt er seine Zeit abwechselnd in Europa und Israel. Er hat mehrere politische Dokumentationen inszeniert. Seine Filme werden nicht nur in den Kinos und im Fernsehen ausgewertet, sondern auch auf internationalen Kunstausstellungen präsentiert. Politisch ambitioniert zeigt sich der Künstler auch in zahlreichen Texten und Vorträgen, in denen er sich unter anderem auch mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt auseinandersetzt.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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