Kinowelt
Wunderkinder

Wunderkinder

Originaltitel
Wunderkinder
Regie
Markus O. Rosenmüller
Darsteller
Mark Zak, Dagmar Sachse, Michael Mendl, Michael Brandner, Rolf Kanies, Ingo Naujoks
Kinostart:
Deutschland, am 06.10.2011 bei StudioCanal Germany
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2011
FSK
ab 12 Jahren
Länge
100 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.wunderkinder-derfilm.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Unschuldige Freundschaft zwischen Kunst und Krieg
1941 befindet sich die künstlerische und die politische Welt Ost-Europas in großer Auffuhr. Die jüdischen Kinder Abrascha (Elin Kolev) und Larissa (Imogen Burell) begeistern die Klassik-Szene mit ihrem virtuosen Spiel auf der Violine beziehungsweise dem Klavier. So musizieren die beiden sogar vor den Augen Stalins in Moskau. Auch der deutschen Hanna (Mathilda Adamik) gefällt die Musik der Kinder sehr. Deshalb bittet sie ihre einflussreichen Eltern, dass sie Unterricht bei den beiden nehmen darf.

Abrascha und Larissa sind gar nicht begeistert, als sie einer Deutschen etwas beibringen sollen. Erst als ihre Musik-Lehrerin (Gudrun Landgrebe) sich für diese einsetzt, willigen die beiden ein. Zwischen den dreien entsteht bald eine tiefe Freundschaft. Diese ist in Gefahr, als der Zweite Weltkrieg ausbricht. Denn Hanna muss sich mit ihrer Familie vor der sowjetischen Armee verstecken. Wird sie ihre Freunde Abrascha und Larissa wieder sehen?
Markus O. Rosenmüllers ("Der tote Taucher im Wald") Drama überzeugt durch seine handwerklich überzeugende Inszenierung sowie die spannende, originelle Geschichte. Diese wird in Rückblenden erzählt. Dabei wird zeitweise das deutsch-jüdische Verhältniss im Zweiten Weltkriegs auf den Kopf gestellt. Die Kraft der Musik sowie der Freundschaft stehen im Mittelpunkt der Geschichte und werden dem Zuschauer unaufdringlich vermittelt.

Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet und werden von Gedeon Burkhard ("Märzmelodie") und Gudrun Landgrebe ("Jud Süß - Film ohne Gewissen") in den Nebenrollen gelungen verkörpert. Konstantin Wecker ("Kir Royal") sticht zudem als Nazi-Offizier heraus. Er stellt die diabolischen Seiten seiner Figur sehr überzeugend dar. Die jungen Hauptdarsteller Elin Kolev, Imogen Burell und Mathilda Adamik können in den Hauptrollen hingegen nicht ganz überzeugen. Ihr Spiel ist trotz der verschiedenen emotionalen Stadien ihrer Figuren zu wenig variationsreich. Dies führt dazu, dass die Geschichte an Glaubwürdigkeit einbüßt und die Protagonisten den Zuschauer nur selten berühren.

Abgesehen vom bedeutungsschwangeren Ende, verzichtet Rosenmüller glücklicherweise auf eine kitschige Inszenierung. Die Erzählung ist straff, die musikalische Untermalung der jeweiligen Situation angemessen und die Kamera-Führung ruhig. Auch die Ausstattung des Films ist sehr gut und muss sich vor Hollywood-Produktionen nicht verstecken.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
Videoclip: Wunderkinder
Abrascha (Elin Kolev) und Larissa (Imogen Burell) werden als jüdische Wunderkinder der klassischen Musik gefeiert. Auch die deutsche Hanna...
 
Galerie: Wunderkinder
"Wunderkinder" ist ein gelungenes Drama über die Kraft der Freundschaft und der Musik. Die Inszenierung ist handwerklich stimmig, die Ausstattung...
Kinowelt
Wunderkinder
2024