Constantin Film
Glück

Glück

Originaltitel
Glück
Regie
Doris Dörrie
Darsteller
Levin Henning, Flora Thiemann, Irene Rindje, Anja Karmanski, Natalia Christina Rudziewicz, Nicoline Schubert
Kinostart:
Deutschland, am 23.02.2012 bei Constantin Film
Kinostart:
Österreich, am 24.02.2012 bei Constantin Film
Kinostart:
Schweiz, bei Pathé Films
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2012
FSK
ab 16 Jahren
Länge
105 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Doris Dörrie philosophiert über das Glück
Noah Leyden ist ein selbst ernannter Glücksexperte. Als Strafverteidiger ist er besonders mit jenen Augenblicken vertraut, in denen das Glück endet. Um diesen Moment geht es auch in der klassischen Liebesgeschichte, die Matthias Brandt als Leyden in "Glück" erzählt. Irina (Alba Rohrwacher) flüchtet aus ihrer kriegsgebeutelten Heimat nach Berlin. Ihre Notlage führt sie in die Prostitution. Bald trifft sie einen anderen Gestrandeten: den Punk Kalle (Vinzenz Kiefer).

Eine unerwartete Periode des Glücks in beider Leben beginnt. Mit dieser Liebesgeschichte füllt die Regisseurin und Drehbuchautorin Doris Dörrie die Lücken der Vorlage. Denn Ferdinand von Schirachs Kurzgeschichte aus dem Band "Verbrechen" beleuchtet einen Mord, dessen Folgen Irinas und Kalles Glück bedroht. Schirach treibt den Plot voran. Nähere Informationen zu den Figuren überlässt er der Phantasie seiner Leser. Dörries erzählerisches Interesse gilt hingegen den Figuren. Die Kriminalgeschichte dient ihr lediglich als Ausgangspunkt, um über Anfang und Ende des Glücks zu philosophieren.
"Alle Kunst ist Formalisierung", sagt Ferdinand von Schirach über seine Kurzgeschichte. Wie alle kurzen Erzählungen lebe auch "Glück" von der Auslassung und deshalb der Vorstellungskraft des Lesers. Dennoch hält er seine Erzählungen für wahrer, als die realen Vorkommnisse, von denen er sich inspirieren ließ. Literatur sei eben keine Abbildung der Wirklichkeit, so der Strafverteidiger und Schriftsteller.

Insofern ist es wenig verwunderlich, dass Doris Dörrie eine direkte Adaption von vornherein ablehnte. Zu interessant fand sie die Lücken, die Schirach gelassen hat. Am Rande der Kriminalgeschichte entdeckt sie die Liebesgeschichte. Diese rückte sie für die Verfilmung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Sie erkundet die Figuren, die bei dem handlungsgetriebenen Schreiben Ferdinand von Schirachs etwas vernachlässigt bleiben. So findet selbst der Autor Neues in seinem Werk. Bei einem Setbesuch lässt sich von Schirach seine Figuren neu erklären. Die sind Doris Dörrie nun viel vertrauter.

Gedreht wird in Berlin, jedoch nicht an den Originalschauplätzen aus Schirachs Geschichte. Denn Irina bietet ihre Dienste an einer Stelle an, wo auch in der Realität ein Straßenstrich zu finden ist. Man könne die Mädchen nicht einfach wegschicken, so Produzent Oliver Berben. Vielleicht hätte man die als authentische Statisten anwerben können...
Michael Domke, Filmreporter.de
Erster Teaser-Trailer zu Doris Dörries Drama mit Alba Rohrwacher, Andrea Sawatzki und Vinzenz Kiefer.
 
Constantin Film
Alba Rohrwacher und Vinzenz Kiefer in "Glück"
2024