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Miss Texas (Fernsehjuwelen)

Miss Texas

Originaltitel
Miss Texas
Regie
Ute Wieland
Darsteller
Peter Wingfield, Kavan Smith, Cassandra Sawtell, Frank Muche, David Longworth, Maria Dimou
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
TV-Serie, Romanze
Land
Kanada, Deutschland
Jahr
2005
Länge
184 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
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Leichte, Klischeebehaftete Fernsehfilmkost
Die Berliner Journalistin Katharina (Natalia Wörner) reist nach Texas, um über das Leben der modernen Cowboys zu berichten. Für die Dauer der Reportage will sie einer von ihnen werden. Dafür begleitet sie die Männer bei ihrer Arbeit mit dem Rindvieh. Die Aufsicht hat Greg (Robert Seeliger), der sich Katharina gegenüber zunächst sehr distanziert verhält. Nach gemeinsamen Abenteuern verdient sie sich seinen Respekt. Als Katharina von einer giftigen Schlange gebissen wird, fliegt sie zur Erholung zurück nach Deutschland. Hier kann sie mit der Großstadt und ihren Bekannten nicht mehr viel anfangen. Sie realisiert, dass ihr Texas und Greg fehlen und so macht sich erneut auf den Weg in die USA.
Die politische Korrektheit des Fernsehfilms von Ute Wieland wird Freunde unfreiwilligen Humors begeistern. Der seichte Zweiteiler strotzt nur so vor Klischees. Am Tag ihrer Ankunft in den USA sagt Katharina zu ihrem Fahrer, nach dessen Anmerkung, dass Texas ein tolles Land sei: "Damit meinen Sie hoffentlich nicht, dass es hier mehr Waffen als Menschen gibt, oder den Spitzenplatz in der Hinrichtungsstatistik."

Auch stichelt sie allzu platt gegen den US-amerikanischen Konservatismus. Der Plot bietet ihr zahllose Gelegenheiten dafür. So betet der Pfarrer für die tapferen US-Soldaten und nach dem Gottesdienst testen waschechte Texaner die religiöse Standfestigkeit der deutschen Exotin. Actionreich soll es werden, wenn Tiere mit ins Spiel kommen. Doch jedes Mal, wenn Stiere, Pferde oder Schlangen angreifen, geschieht dies in Slow Motion, die jede Spannung einschläfert. Das Hauptaugenmerk der Handlung liegt auf der Entwicklung der Beziehung zwischen Katharina und Greg, deren Höhen und Tiefen nur allzu vorhersehbar sind. Untermalt wird die Schmonzette selbstverständlicher von Country-Musik, zu der Katharina im gepflegten Cowgirl-Dress die Stelzen schwingt. So ist der deutsche Ausflug in den Süden der USA ziemlich hanebüchen geraten. Jede Menge Klischeeamerikaner und eine deutsche Rebellin ermüden schnell.
Stefan Huhn, Filmreporter.de
2024