Kinowelt
Mein Stück vom Kuchen

Mein Stück vom Kuchen

Originaltitel
Ma part du gâteau
Regie
Cédric Klapisch
Darsteller
Suzanne von Aichinger, Lucie Desclozeaux, Alessandro Cecchini, Husky Kihal, Édeline Dufly, Jean-Benoît Lengeley
Kinostart:
Deutschland, am 15.09.2011 bei Kinowelt Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 11.08.2011 bei Frenetic Films
Genre
Komödie
Land
Frankreich
Jahr
2011
FSK
ab 12 Jahren
Länge
109 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.meinstueckvomkuchen.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Französische Komödie mit politischem Unterton
Dünkirchen ist ein kleiner Ort in Frankreich. Dort lebt France (Karin Viard) seit einer gefühlten Ewigkeit. Über zwanzig Jahre arbeitet sie für die größte Firma der Stadt. Doch dann wird die Fabrik geschlossen und France steht ohne Job da.

Obwohl kaum noch Geld in der Familienkasse ist, möchte sie ihren Kindern etwas bieten. Deswegen kommt es ihr gelegen, dass die als Putzfrau bei Börsen-Ass Steve (Gilles Lellouche) anfangen kann. Obwohl die beiden wenig gemein haben, freunden sie sich mit der Zeit an. Ihre Beziehung bekommt eine erneute Wende, als France entdeckt, dass Steve für Ihre Entlassung verantwortlich ist.
Mit "So ist Paris" und "L'auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr" drehte Cédric Klapisch bereits zwei erfolgreiche Komödien mit einem ernsthaften Thema. In "Mein Stück vom Kuchen" verknüpft er eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit Kritik an der politisch-wirtschaftlichen Situation Frankreichs. Der komödiantische Aspekt ist dem Filmemacher gut geraten. Das Zusammenprallen der verschiedenen Lebenswelten, führt zu allerhand witzigen Situationen. So auch, wenn die von Karin Viard ("Das Schmuckstück") sehr sympathisch gespielte France ihren Liebhaber zu einem Geschäftstreffen begleitet. Gilles Lellouche ("Kleine wahre Lügen") Figur ist detailliert gezeichnet. So gefällt zu beobachten, wenn Steve seine Umwelt an der Nase herumführt. Insgesamt ist der situative Humor unaufdringlich inszeniert. Von Vorteil ist auch, dass der Zuschauer mehr weiß, als die Figuren der Komödie.

Weniger gelungen ist der politische Aspekt des Films. Klapisch wollte mit "Mein Stück vom Kuchen" Druck ablassen, der sich bei ihm im Zuge der weltweiten Finanzkrise 2008 angestaut hatte. Deswegen macht er in seinem Film auf die Verursacher der Finanzkrise aufmerksam. Diese Sicht stellt der Filmemacher für den Zuschauer nachvollziehbar dar. Jedoch bleibt seine Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen und politischen Verwicklungen der Krise undifferenziert.

Den Kontrast zwischen den Protagonisten verstärkt der Regisseur sowohl optisch, als auch musikalisch. France wohnt im Erdgeschoss, Steve im dreißigsten Stock. Dessen Wohnung dominieren schwarze, weiße und graue Farben sowie eine steril wirkende Einrichtung. Frances Wohnung prägen hingegen bunte Farben und Tapeten mit Blumenmustern. Ebenso ist ihr Lebensraum wesentlich vollgestopfter. Die Musik spielt vor allem am Ende der Geschichte eine zentrale Rolle. Orchestrale Passagen und gezielt eingesetzte Pop-Songs tragen zur Verstärkung der Handlung bei.

"Mein Stück vom Küchen" bleibt als leichte Komödie mit sympathischen Darstellern in Erinnerung. Der politische Aspekt gerät jedoch schnell in Vergessenheit, da er zu oberflächlich und undifferenziert thematisiert ist.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
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