Koch Media
Ostia

Ostia

Originaltitel
Ostia
Regie
Sergio Citti
Darsteller
Laurent Terzieff, Franco Citti, Anita Sanders, Ninetto Davoli, Lamberto Maggiorani, Celestino Compagnoni
Kinostart:
Deutschland, am 20.09.1971 bei
Genre
Drama
Land
Italien
Jahr
1970
Länge
103 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Amour-fou-Drama von Pasolini-Epigone Sergio Citti
Zwei Brüder mit düsterer Vergangenheit leben unter bescheiden Verhältnissen in Ostia. In dem römischen Vorort bewohnen Bandiera (Laurent Terzieff) und Rabbino (Franco Citti) eine heruntergekommene Wohnung. Ihr zum Stillstand gekommenes Leben nimmt wieder Fahrt auf, als sie einer jungen Frau begegnen. Auch ihr hat das Schicksal übel mitgespielt: Ihr Vater hat sie vergewaltigt. Sie findet bei Bandiera und Rabbino Unterschlupf. Es ist der erste Schritt zur Tragödie, denn beide Brüder verlieben sich in die Schöne. Mit der Liebe kommt die Eifersucht, dann die Zwietracht und schließlich der Tod einer der Brüder.
"Ostia" ist das Regiedebüt von Sergio Citti. Der Filmemacher ist kein Unbekannter. Jahrelang steht er unter den Fittichen von Pier Paolo Pasolini. Mit dem Meister des italienischen Kino schreibt er mehrfach an den Drehbüchen des anderen mit, so für das Meisterwerk "Accattone - Wer nie sein Brot mit Tränen aß" und den Skandalfilm aller Skandalfilme, die Marquis de Sade-Verfilmung "Salò oder die 120 Tage von Sodom". Für Pasolini arbeitet Citti zudem mehrfach als Regieassistent.

Den ersten Schritt als Regisseur macht er nicht ohne seinen Mentor. Wie Citti mit ihm, kollaboriert er nun mit jenem bei der Drehbucharbeit. Der Geist der Regielegende weht in "Ostia" auch vor der Kamera: Sergios Bruder Franco Citti und Ninetto Davoli sind untrennbar mit dem moralisch umstrittenen, filmisch über jeden Zweifel erhabenen Werk Pasolinis verbunden. Apropos Moral: Auch inhaltlich steht Cittis mit christlichen und sozialkritischen Elementen durchsetzter Erstling unter dem Einfluss des Vorbildes.

Wie geht es mit Cittis Regiekarriere weiter? Er dreht weiter Filme, etwa ein Dutzend an der Zahl. Es folgt die Groteske "Decamerone - Abenteuer der Wollust" - hier schreibt Pasolini wieder am Drehbuch mit und Franco Citti und Ninetto Davoli stehen erneut zusammen vor der Kamera. Später kann sich Citti auch Schauspieler mit Rang und Namen leisten. In "Strandgeflüster" wirkt die französische Filmdiva Catherine Deneuve mit und der Komödie "Zwei Väter, ein Kind und die schöne Lucia" sind die Zugpferde Philippe Noiret und Vittorio Gassman vorgespannt.
Redaktion Ricore Text
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2024