Fugu
Archipelago

Archipelago

Originaltitel
Archipelago
Alternativ
Joanna Hogg Project II; Untitled Joanna Hogg Project 2009 (Arbeitstitel)
Regie
Joanna Hogg
Darsteller
Mike Pender, Amy Lloyd, Lydia Leonard, Andrew Lawson, Tom Hiddleston, Kate Fahy
Kinostart:
Deutschland, am 24.05.2012 bei Fugu
Genre
Drama
Land
Großbritannien
Jahr
2010
Länge
114 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Mutter will zerrüttete Familie zusammenführen
Edward (Tom Hiddleston) will für ein Jahr nach Afrika gehen, um als Freiwilliger an einem Hilfsprojekt mitzuwirken. Bevor er abreist, trommelt Mutter Patricia (Kate Fahy) die Familie noch einmal zusammen. Auf der abgeschieden gelegenen Isles of Scilly machen sie gemeinsam Urlaub. Edwards Schwester Cynthia (Lydia Leonard) zeigt, dass sie keine Lust auf den Trip hat.

Mit Hilfe von Köchin Rose (Amy Lloyd) und Mallehrer Christopher (Christopher Baker) versucht Patricia, den Zusammenhalt der Familie zu stärken. Doch die gemeinsame Zeit auf engem Raum führt dazu, dass Ängste und Zerwürfnisse zutage kommen. Auch die merkwürdige Abwesenheit des Familienvaters verstärkt die Spannungen in der Reisegruppe.
Bevor sie erste Schritte als Filmemacherin macht, arbeitet Joanna Hogg als Fotografin. Mit einem Kurzfilm besteht sie die Aufnahmeprüfung an der Film and Television School in London. Die Hauptrolle in ihrem Abschlussfilm spielt die damals noch unbekannte Tilda Swinton. Nach zahlreichen Musikvideos und Serienfolgen wagt Hogg 2007 den Schritt ins Kino. Mit "Unrelated" legt sie ihr Spielfilmdebüt vor. Sie will Filme machen, die im Fernsehen wegen zunehmender Restriktionen nicht mehr möglich seien.

Hogg tut sich schwer, ihre Inspiration für "Archipelago" klar zu identifizieren. Im Presseheft des Films bezieht sich die Regisseurin auf Fjodor Michailowitsch Dostojewskis "Der Idiot". Sie wolle einen Menschen zeigen, welcher "der Inbegriff des Guten" sei. Aus diesem Gedanken entwickelt sie die Figur des Edward zunächst alleine, später mit Darsteller Tom Hiddleston. Ihren Mallehrer Christopher Baker bringt sie im Film unter, weil sie seine Herangehensweise beim Malunterricht in der Geschichte unterbringen wollte.

"Archipelago" ist wie ein Familienurlaub im hohen Norden. Die Lichtverhältnisse sind eher reduziert und keiner weiß so recht, was er mit sich anfangen soll. Je länger man aufeinander hockt, desto angespannter wird die Situation. Nach 114 Minuten bleibt man von der entlarvenden, unendlich langsamen Erzählweise erschöpft zurück. Stilistisch ist das allerdings so durchwegs kohärent, dass man diesem Film nur Respekt zollen kann für seinen Mut zur Langsamkeit.
Michael Domke, Filmreporter.de
Galerie: Archipelago
Joanna Hogg legt ihren zweiten Kinofilm nach dem von der Kritik gefeierten "Unrelated" vor. Als Inspiration dienen ihr unter anderem ein Mallehrer...
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2024