Peter Kern
Mörderschwestern

Mörderschwestern

Originaltitel
Mörderschwestern
Regie
Peter Kern
Darsteller
Birgit Riegler, Julia Jelinek, Tom Hangweyrer, Traude Furthner, Marc Bischoff, Kathrin Beck
Kinostart:
Deutschland, am 11.11.2011 bei
Kinostart:
Österreich, am 18.11.2011 bei Einhorn
Genre
Drama
Land
Österreich
Jahr
2011
Länge
85 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Interaktiver Krimi nach wahrer Begebenheit
Tabea (Susanne Wuest), Hanna (Cornelia Albrecht) und Klara (Kathrin Beck) sind besser unter dem Namen die "Todesengel von Lainz" bekannt. Diese Bezeichnung erhalten die Krankenschwestern, als sie zwischen 1983 und 1989 über 40 Patienten töten. Sie behaupten, nur dem Todeswunsch der Kranken entsprochen zu haben. Dieser Aussage widersprechen jedoch Gespräche zwischen den Kolleginnen, die Dr. Schleier (Helmut Berger) Anfang 1989 mithört. Er bekommt mit, wie sich die Schwestern über die Morde lustig machen, Opfer beleidigen und über die Auswahl weiterer Opfer beraten. Infolge seiner Aussage werden die Frauen verhaftet und kommen erst nach über zehn Jahren Zuchthaus wieder frei.
Um das Absurde und die Grausamkeit von Gewaltverbrechen deutlich zu machen, bedarf es manchmal ungewöhnlicher Methoden. Dieser Meinung ist auch Regisseur und Drehbuchautor Peter Kern. In seinem Thriller "Mörderschwestern" arbeitet er die Taten der ehemaligen Krankenschwestern Waltraud Wagner, Irene Leidolf, Stefanija Meyer und Maria Gruber auf, die in den 1980er Jahren über 40 Patienten meist mit Rohypnol töteten.

Indem Kern die Zuschauer per Knopfdruck entscheiden lässt, wer als nächstes sterben soll, macht er deutlich, wie perfide die Opferwahl der Schwestern gewesen sein muss. Gleichzeitig zeigt Kern, dass in jedem ein gewisser Sadismus steckt. In dem Moment, wo der Zuschauer einen Knopf drückt, wird er selbst zum Täter. Kaum einer wird wahllos drücken, sondern vielmehr - genau wie die historischen Schwestern - überlegen, wer am besten als Opfer geeignet ist. Außerdem zeigt Kern, wie offen ein Mensch sich über den Schaden eines Anderen freuen kann, wenn er sich unbeobachtet fühlt. Dies sei laut Regisseur auch der Fall, wenn man Krimis oder sportliche Wettbewerbe ansehe. Meist seien es die niederträchtigen Dinge, welche die Spannung beim Zuschauer hochhalte.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
Peter Kern
Mörderschwestern
2024