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Haus der Sünde

Haus der Sünde

Originaltitel
L'Apollonide (Souvenirs de la maison close)
Regie
Bertrand Bonello
Darsteller
Maia Sandoz, Jacques Nolot, Judith Lou Lévy, Laurent Lacotte, Pauline Jacquard, Joanna Grudzinska
Kinostart:
Deutschland, am 19.04.2012 bei NFP marketing & distribution
Kinostart:
Österreich, am 25.05.2012 bei ThimFilm
Genre
Drama
Land
Frankreich
Jahr
2011
FSK
ab 16 Jahren
Länge
122 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Drama über Prostituierte im 19. Jahrhundert
Irgendwann Ende des 19. Jahrhunderts: Während viele dem neuen Jahrhundert entgegenfiebern, versuchen andere der Welt und dem Alltag zumindest zeitweise zu entfliehen. Das Kino, das wenige Jahre vorher erfunden wurde, ist dabei einer der Zufluchtsorte, das Bordell ein anderer. In einem besonders luxuriösen Freudenhaus, dem L'Apollonide, ist Bertrand Bonellos "Haus der Sünde" angesiedelt. Während der deutsche Titel das Etablissement als etwas Verruchtes aburteilt, beschwört der Film ein eher nostalgisches Bild vom 'ältesten Gewerbe der Welt".

Hier finden Männer in der Gesellschaft hübscher Frauen die Ablenkung, nach der sie sich nach einem harten Arbeitsleben sehnen. Andererseits ist Bonellos Blick auf diese Welt ernüchternd. Nicht nur ist das Leben der Mädchen von einer lähmenden Trägheit bestimmt, viele von ihnen sind dem Alkohol- und Drogenkonsum verfallen. Alle träumen von einem Freier, der sie von ihrem Schicksal erlöst. Dreh- und Angelpunkt des Mikrokosmos ist Besitzerin Madeleine (Noémie Lvovsky), die ihre Mädchen mit einem strengen Regime führt.
Die Parallele zwischen dem Kino und Bordell ist von Bertrand Bonello durchaus intendiert. Der eskapistische Aspekt ist dabei nur eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Einrichtungen, das Verhältnis zwischen Regisseur, Zuschauer und dem 'Objekt der Begierde' eine andere. 'Eigentlich ist ein Freudenhaus wie ein Theater: es gibt einen Regisseur, das ist hier Noémie Lvovsky, es gibt Schauspielerinnen, das sind die Prostituieren und es gibt Zuschauer, das sind die Freier', so Bonello. Als Lenker seines eigenen Films ist Bonello gleich in mehreren Funktionen tätig. Er hat nicht nur sein eigenes Drehbuch verfilmt, sondern auch die Musik dazu komponiert. Kein Wunder: Bonello war vor seiner Regielaufbahn Musiker.

Als Filmemacher wird er zur sogenannten New French Extremety gerechnet, einer Gruppe von französischen Filmemachern, die sich mit tabuisierten Themen befassen und dabei auch nicht vor der Darstellung expliziter Sex- und Gewaltdarstellungen zurückschrecken. Zu den prominentesten Vertretern der lose zusammengefügten Bewegung gehören François Ozon ("Rückkehr ans Meer"), Gaspar Noé ("Irreversibel"), Claire Denis ("Trouble Every Day") und Patrice Chéreau ("Intimacy"). Bonello hat sich spätestens mit "Der Pornograph" als extremer Regisseur qualifiziert. Sein "Haus der Sünde" lief 2011 im Wettbewerb des Internationalen Filmfestivals von Cannes.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Videoclip: Haus der Sünde
Das L'Apollonide ist ein Luxusbordell, das Ende des 19. Jahrhundert seine besten Tage bereits hinter sich hat. Während Männer Erholung vom Stress...
 
Galerie: Haus der Sünde
"Haus der Sünde" schwankt zwischen Nostalgie und Realismus in der Darstellung des Alltags in einem Bordell Ende des 19. Jahrhunderts. Für Regisseur...
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2024