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Mark Lombardi - Kunst und Konspiration

Mark Lombardi - Kunst und Konspiration

Originaltitel
Mark Lombardi - Kunst und Konspiration
Regie
Mareike Wegener
Darsteller
Mark Lombardi, Rafael Vargas-Suarez, Edward Tufte, Fred Tomaselli, Susan Swenson, Greg Stone
Kinostart:
Deutschland, am 31.05.2012 bei Real Fiction
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland, USA
Jahr
2012
FSK
ab 12 Jahren
Länge
84 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Dokumentation über kontroversen Netzwerkkünstler
Als Mark Lombardi im März 2000 im Alter von 48 Jahren stirbt, hinterlässt er Kunstwerke, tausende Karteikarten und viele Fragen. Er wird erhängt in seiner Wohnung aufgefunden. Die polizeilichen Ermittlungen kommen zu dem Ergebnis, dass Lombardi Selbstmord begangen habe. Verschwörungstheoretiker sind natürlich nicht weit, wenn ein polarisierende Persönlichkeit wie Lombardi stirbt. Zu groß scheint die Zahl jener, denen seine Bilder ein Dorn im Auge waren. Seine Kunst war ebenso kontrovers, wie die Themen, mit dem er sich auseinandersetzte.
Mark Lombardi war ein Informationsjunkie. Seine Bilder sind ausgefeilte Organigramme, die jahrzehntelange Recherchen verdichten. Lombardi zeigt Verknüpfungen einer unüberschaubaren Informationsgesellschaft. Die Welt ist ein Netzwerk und Lombardi hat es aufgezeichnet. So eindrucksvoll strukturiert er seine Recherchen, dass sogar das FBI im Zuge der Ermittlungen zu den Terroranschlägen vom 11. September seine Bilder als Hilfestellung genutzt haben soll.

Dokumentarfilmerin Mareike Wegener begreift Mark Lombardis Kunst als Weg aus der Misere. Man dürfe die Augen nicht verschließen und sich nicht von der Informationsflut überrollen lassen. Lombardis Aufklärungsarbeit hält sie für gefährlicher als jene von Investigativjournalisten wie Bob Woodward oder Carl Bernstein. Seine Bilder würden "das Gesamtsystem in seiner Verfaultheit und Brüchigkeit" darstellen.

Mareike Wegener gelingt ein kluges Porträt eines faszinierenden Künstlers. Archivbilder fügen sich gut ein in ihre eigenen Aufnahmen. Auch mit dem Score des Films schafft sie es, dem Zuschauer ein Gefühl für Lombardis Leistung zu geben. Ständig überlagern sich Tonausschnitte aus Nachrichtensendungen, aus denen der eigentliche Inhalt durch das sukzessive Entfernen von Tonspuren langsam herausgearbeitet wird. In dieser und ähnlichen Ideen spiegelt sich die ordnende Funktion von Lombardis Kunst in einer durchweg empfehlenswerten Dokumentation über einen wichtigen Künstler.
Michael Domke, Filmreporter.de
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Mark Lombardi - Kunst und Konspiration
2024