Wild Bunch
Killing Them Softly

Killing Them Softly

Originaltitel
Killing Them Softly
Alternativ
Cogan's Trade (Arbeitstitel)
Regie
Andrew Dominik
Darsteller
Raymond Lapino, Cynthia LeBlanc, Elton LeBlanc, David Joseph Martinez, Linara Washington, Julia Adams
Kinostart:
Deutschland, am 29.11.2012 bei Wild Bunch
Kinostart:
Schweiz, am 15.11.2012 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Krimi, Thriller
Land
USA
Jahr
2012
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
5,0 (2 User)
Hartes Gangsterdrama mit politischem Unterton
Zwei Gangster (Scoot McNairy und Ben Mendelsohn) überfallen ein illegales Pokerspiel und setzen sich mit dem erbeuteten Geld ab. Was die beiden bei ihrem Plan nicht berechnet haben: Das Spiel wurde von der Mafia ausgerichtet und die ist nicht bereit, den Diebstahl so einfach hinzunehmen.

Aus dem Grund engagiert sie Auftragskiller Jackie Cogan (Brad Pitt). Auch wenn der ein ausgebuffter Profi ist, entpuppt sich sein neuer Auftrag alles anderer als unkompliziert. Nicht nur wird er immer wieder von seinen Auftraggebern behindert, auch sein Kollege (James Gandolfini) erweist als unzuverlässiger Säufer. Selbst seine vielfach bewährte Angewohnheit, seine Opfer 'weich' und aus sicherer Entfernung zu töten, bereitet ihm mehr Schwierigkeiten als erhofft.
"Killing them softly" basiert auf dem Roman "Cogan's Trade" des ehemaligen Staatsanwalts George V. Higgins. Während die Vorlage in den 1970er Jahren spielt, ist der Schauplatz der Adaption ins US-Amerika der Gegenwart versetzt. Die Änderung ist kein Zufall, erlaubt sie dem neuseeländischen Filmemacher Andrew Dominik Bezüge zu aktuellen sozial-politischen Verhältnissen des Landes herzustellen.

Nicht umsonst fügt Dominik ein ums andere Male Reden des US-Präsidenten Barack Obama in Handlung seines Gangsterfilms ein. Dementsprechend ist auch Dominiks Aussage nach der Uraufführung bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes: 'Es ist kein Zufall, dass der Film just während des Wahlkampf in die amerikanischen Kinos kommen wird'. Tatsächlich erweisen sich die meisten Figuren als Produkt einer misslungenen Sozialisation. Insbesondere die beiden Kleingangster stehen für die sozialen Verlierer der amerikanischen Gesellschaft. Ihr schmuddeliges Äußeres sowie ihre Gossensprache erwecken keine Sympathie beim Zuschauer. Dennoch provoziert ihr klägliches Dasein Mitleid. Ihr Plan einen Raubüberfall zu begehen, scheint in ihrer Lage nur konsequent zu sein.

Anders verhält es sich mit dem von Brad Pitt verkörperten Auftragskiller Cogan. Dieser ist gepflegt und selbstbewusst. Was ihn zum bezahlten Mörder gemacht hat, wird dem Betrachter nicht mitgeteilt. Er fungiert mehr als zynische aber dennoch moralische Instanz und kann besonders mit seinem Schlussmonolog - einem Abgesang auf die USA - beeindrucken. James Gandolfini ist als sein Kollege Mickey hingegen weniger gefestigt. Alkohol- und Sexsucht haben ihn beinahe zerstört. Auch mit ihm zeigt Dominik auf, dass der amerikanische Traum zur Farce geworden ist.

Die Lage der Protagonisten des Gangsterdramas ist wenig rosig. Die Aufnahmen von kargen Industriegeländen unterstützen diesen düsteren Eindruck ebenso, wie die Tatsache, dass die Protagonisten fast ausschließlich im Regen und bei Nacht agieren. "Killing them softly" stellt nicht die Kriminellen an den Pranger. Vielmehr macht es auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam, die zu ihrer Karriere geführt haben.
Stefan Huhn, Filmreporter.de
Als zwei Gangster ein illegales Pokerspiel überfallen, ahnen sie nicht, dass das Spiel von der Mafia organisiert wurde. Diese will ihr Geld zurück...
 
Andrew Dominik verlagert die Handlung der Adaption des Romans "Cogan's Trade" aus den 1970er in das US-Amerika von heute. Er will in "Killing them...
Wild Bunch
Killing Them Softly
2024