Kinostar
Harms

Harms

Originaltitel
Harms
Regie
Nikolai Müllerschön
Darsteller
Friedrich von Thun, Valentina Sauca, Axel Prahl, Helmut Lohner, Heiner Lauterbach, André M. Hennicke
Kinostart:
Deutschland, am 12.06.2014 bei Kinostar
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2014
FSK
ab 16 Jahren
Länge
102 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.harms-derfilm.de
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brillant  10|
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Gangsterfilm in Tradition von Jean-Pierre Melville
Harms (Heiner Lauterbach) saß 16 Jahre im Gefängnis. Nach der Entlassung nimmt er Kontakt zu seinen alten Kumpels und Freunden auf. Dazu gehört auch Jasmin (Valentina Sauca), eine Prostituierte, für deren Dienste er nicht bezahlen muss.

Harms und seine Komplizen planen bald das nächste große Ding. Ziel ist es, die Bundesbank auszurauben. Die Beute soll bis zu 100 Millionen Euro betragen. Ausgeheckt hat den Plan ein ehemaliger Bundesbank-Vorstand, der in der Bank zudem einen Kontaktmann hat. Beim Überfall läuft allerdings einiges schief...
Es gibt Typen, die gerade aus dem Knast kommen und doch gleich wieder damit weitermachen, wofür sie hinter Gitter kamen. Typen, die zum Kriminellen geboren wurden und von einem unbändigen Überlebenswillen getrieben werden. Nikolai Müllerschön hat diesen Menschenschlag in Bilder verpackt, die so trostlos sind, wie die Wände an den Gefängniszellen, so düster wie die Interieurs von Kneipen und Bordellen, die seine Antihelden regelmäßig frequentieren. Sein Thriller steht ganz in der Tradition der Gangsterfilme von Jean-Pierre Melville, Sam Peckinpah und Martin Scorsese. Der von Heiner Lauterbach verkörperte Ex-Knackie erinnert an die Typen aus "Der eiskalte Engel", "Getaway" und "Hexenkessel". Es sind Menschen, die sich an der Nahtstelle zwischen Gesetz und Gesetzlosigkeit bewegen und Gefangene ihrer Selbst sowie der sie bestimmenden Milieus und Systeme sind.

Während das Mainstream-Kino hierzulande seit jeher dem Genre-Kino nach dem Vorbild Hollywoods hinterherhechelt und sich dabei vor allem leicht verdaulichen Komödien verpflichtet fühlt, legt das unabhängige Autorenkino gerne schon mal eine rauere Gangart ein. Dominik Graf zum Beispiel zeigt sich immer wieder fasziniert von der strengen Ikonographie und der düsteren Atmosphäre des Gangster- und Polizeifilms ("Die Katze", "Im Angesicht des Verbrechens", "Tatort - Aus der Tiefe der Zeit"). Auch die Vertreter der so genannten Berliner Schule sind längst dazu übergegangen, ihre Erkenntnisse über den Zustand Deutschlands in spannende Erzählung zu verpacken, die vom klassischen Genre-Kino im Allgemeinen sowie dem Gangsterfilm im Besonderen geprägt ist. So hat unlängst Thomas Arslan mit "Im Schatten" eine wunderbare Melville-Hommage inszeniert, während Benjamin Heisenberg seinen Protagonisten in "Der Räuber" vergeblich gegen das Schicksal anrennen ließ.

Müllerschön setzt an diese Entwicklung unmittelbar an. Für die Hauptrolle in "Harms" hat der Filmemacher mit Heiner Lauterbach einen Schauspieler besetzt, der sich in den letzten Jahren immer wieder für den unabhängigen Film engagiert hat. Ein Beitrag dazu ist neben der Gründung der Produktionsfirma Handschlag Film auch seine Schirmherrschaft über das Snowdance Independent Filmfestival, das sich nach dem Vorbild von Robert Redfords Sundance Film Festival als Forum 'für ungewöhnliche Filme' versteht. In der ersten Ausgabe des Festivals im Jahr 2014 wurde auch "Harms" vorgestellt.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Kaum wird Harms (Heiner Lauterbach) nach 16-jährigem Gefängnis-Aufenthalt entlassen, plant er mit seinen alten Weggefährten auch schon das nächste...
 
"Harms" steht in der Tradition von Gangsterfilmen wie Jean-Pierre Melvilles "Der eiskalte Engel" und Sam Peckinpahs "Getaway".
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