Ten Minutes older - The Trumpet

Ten Minutes older - The Trumpet

Originaltitel
Ten Minutes older - The Trumpet
Regie
Aki Kaurismäki, Jim Jarmusch, Spike Lee
Darsteller
Yuanzheng Feng, Fernando García Toriello, Le Geng, Kati Outinen, Pelayo Suarez, Marko Haavisto
Kinostart:
Deutschland, am 19.12.2002 bei Ottfilm
Kinostart:
Schweiz, am 04.04.2003 bei
Genre
Episodenfilm
Land
Deutschland, Großbritannien
Jahr
2002
FSK
ab 6 Jahren
Länge
93 min.
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
8,5 (2 User)
Sieben namhafte Regisseure haben mit Kurzfilmen zu dem Episodenfilm beigetragen. Ihre Filme interpretieren locker und eigenwillig den im Titel manifestierten Leitgedanken: Zeit und Vergänglichkeit. Dabei unterliegen sie keiner weiteren Vorgabe. Klanghafte Namen wie Aki Kaurismäki, Chen Kaige, Werner Herzog, Wim Wenders, Spike Lee, Victor Erice und Jim Jarmusch garantieren für die Qualität der durch Trompetenmusik verbundene Kurzfilme.
Zwar schwankt die Qualität bisweilen, etwa bei Werner Herzogs haarsträubenden zwar gut gemeinten, aber mit falsch verstandener Pädagogik hantierenden Eingeboreneninterview. Victor Erice's magische Schwarzweiß-Poesie um Geburt und Tod in einem spanischen Dorf ist ein cineastische Leckerbissen. Auch Wim Wenders Rettung vor dem Vergiftungstod in letzter Sekunde imponiert. Es ist ein Parforceritt durch die Halluzinationen eines Autofahrers, der von einem unbekannten Stoff vergiftet mit seinem Wagen den aussichtslosen Versuch unternimmt, über menschenleere Highways ins Krankenhaus zu fahren. Anrührend sind Chen Kaiges Möbelpacker, die den Umzugsauftrag eines freundlichen aber etwas verrückten Mannes annehmen, und bald erfahren müssen, dass dessen Haus und Hof nur noch in der Phantasie existiert. Die Regierung hat das Anwesen längst planiert, um für ein Großprojekt Platz zu schaffen. Den einsamen Mann hat die Entwurzelung seine psychische Gesundheit gekostet. Spike Lee schließlich führt uns in frustrierender Manier noch einmal vor Augen, dass George W. Bush seine Wahl ohne Mehrheit gewonnen hat. Das ist angesichts der politischen Lage beeindruckend und erbitternd zugleich.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
2024