Filmjuwelen
Dem Himmel so fern (Far from Heaven", 2002)

Dem Himmel so fern

Originaltitel
Far from Heaven
Alternativ
Loin du paradis
Regie
Todd Haynes
Darsteller
Julianne Moore, Dennis Quaid, Dennis Haysbert, Patricia Clarkson, Viola Davis, James Rebhorn
Kinostart:
Deutschland, am 13.03.2003 bei Concorde Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 29.05.2003 bei Pathé Films
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2002
FSK
ab 6 Jahren
Länge
107 min.
IMDB
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brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
4,0 (1 User)
Ohne Inhalt ist auch die Verpackung sinnlos...
Hartford, Conneticut 1957: Cathy Whitaker (Julianne Moore) ist eine ausgezeichnete Hausfrau, liebevolle Mutter und aufopferungsvolle Ehefrau. Mann Frank (Dennis Quaid) hat einen sicheren Job, die Kinder gedeihen prächtig und ihre Freundinnen lieben die liberale Vorzeigefrau. Doch unter der heilen Oberfläche der Kleinstadtidylle brodelt es. Frank ist nur noch selten bereit mit seiner Frau zu schlafen. Das liegt nicht an der mangelnden Attraktivität Cathys, vielmehr ist "Mr. Magnatech" schlicht schwul. Er lebt seine Neigungen zunehmend ungenierter aus.

Als die ahnungslose Cathy ihren Göttergatten beim Sex mit einem Mann überrascht, bricht ihre kleine Welt in sich zusammen. Sie knüpft zarte (wenn auch stets platonische) Bande zum farbigen Gärtner Raymond Deagan (Dennis Haysbert) an. Ihre harmlose Freundschaft führt schnell zu weiterem Ungemacht, denn Hartfort im Jahr 1957 ist in der Rassenfrage bei weitem nicht so offen und liberal wie Cathy sich das vorgestellt hat. Nicht einmal ihre besten Freundinnen bringen Verständnis für ihre neue Bekanntschaft auf - sie vermuten, die beiden hätten eine rein körperliche Beziehung.
Bei aller kunstvoller Künstlichkeit wirkt der Plot von Regisseur Todd Haynes reichlich abgegriffen. Die Doppelproblematik Schwuler im Spießerkostüm und der plumpe Rassismus halten der Realität des Jahres 2003 nicht stand. Dazu sind die Figuren zu klischeehaft angelegt. Die Hauptfigur Cathy ist von solch unangreifbarer moralischen Integrität, dass das Interesse des Zuschauer in seiner Langeweile auf den phantastischen Set reduziert bleibt. Haynes Homage an den visuellen Stil von Douglas Sirk hat viel Kritikerlobt bekommen, leider erschöpft sich darin sein Anspruch. Mann beachte: ohne Inhalt ist auch die schönste Verpackung sinnlos.
Nicola Turri, Filmreporter.de
Reichlich abgegriffener Plot.
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