Familienbande

In seinen Träumen malt sich Will (Aidan Gillen) die Freiheit nach Absitzen seiner Freiheitsstrafe in den verschiedensten Farben aus. Mal trist, wenn er sich der Realität stellt oder an die Jobsuche denkt. Mal rosafarben, dann sieht er sich in seiner Vorstellung als Ernährer einer glücklichen Familie. Sechs Monate früher als gedacht wird er schließlich aus dem Gefängnis entlassen.

Der Grund, für die unerwartete Freilassung ist der Tod seiner Schwester. Die ist bei einem Autounfall gestorben und nun soll sich Will um seine Nichte Stacey (Lauren Kinsella) kümmern. Will kauft einen alten Wohnwagen und zieht mit der elfjährigen in die Ödnis der irischen Hügellandschaft. Das vorlaute Mädchen lässt den Frust über die Trennung von Freunden und der gewohnten Umgebung bei jeder Gelegenheit raus. Als sie Will auch noch nach den Gründen für seine Haft ausfragen will, die ihr die Mutter verschwiegen hat, ist das mühsam aufgebaute Vertrauen wieder dahin.

Und dann ist da noch das Problem mit Staceys Schulschwänzerei, über das sie den Mantel des Schweigens decken will. Den Beiden droht die Zeit davonzulaufen, da das Jugendamt Will im Nacken sitzt. Innerhalb von wenigen Wochen muss er einen Job finden und ein Zuhause finden. Sonst wandert er zurück in den Knast und sitzt die Reststrafe ab und Stacey muss ins Kinderheim.

Katharina Dockhorn/Filmreporter.de