Jupiter's Moon

Fliegen müsste man können, egal ob aus eigener Kraft oder mit einem Teppich wie die Vorfahren in 1001 Nacht wünschen sich sicher viele Menschen, die am Stacheldrahtzaun der Europäischen Außengrenze zwischen Ungarn und Serbien gestrandet sind. Der Syrer Aryan Dashni (Zsombor Jéger) und sein Vater konnten den Kämpfen in der Heimat entfliehen und hoffen nun auf einen Neuanfang im Norden Europas. Nach wochenlangem Warten im Schlamm eines serbischen Flüchtlingslagers sind sie erschöpft und müde.

Da sie die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht aufgeben wollen, versuchen sie die Grenze illegal zu überqueren. Bei einer wilden Verfolgungsjagd mit den ungarischen Grenzern wird Aryan von drei Kugeln lebensbedrohend verletzt. Er ringt mit dem Tod, als das Blut plötzlich nach oben schießt und seinen Körper in die Luft erhebt. Bevor der geschwächte Aryan dieses Wunder mental verarbeiten kann, nimmt sich der zynische Art Gabor Stern (Merab Ninidze) seines Schicksals an. Er hofft, das Geheimnis hinter den Flügen zu ergründen und damit Geld zu machen. Das braucht er dringend, um sich von der Anklage wegen eines Kunstfehlers freizukaufen.

Stern entführt Aryan aus dem von korrupten ungarischen Beamten geleiteten Flüchtlingslager und versteckt den Engel vor den Behörden, die ihrerseits Kapital aus Aryans Flugkünsten schlagen wollen. Vor allem fürchten sie den Mythos eines modernen Engels und Messias, der auf die Erde herabgekommen ist, um die Menschen aus ihrer elenden Lage zu befreien.

Stern und Aryan freunden sich jedoch bald an und liefern sich ein Katz- und Maus Spiel mit den ungarischen Behörden sowie Islamisten unter den Flüchtlingen, welche die Papiere von Aryans Familie gestohlen haben und Attentäter mit ihnen ausgestattet haben. Auch für den Herrschaftsanspruch ihres Propheten, der keinen Gott neben sich duldet, ist dieser Engel gefährlich.

Katharina Dockhorn/Filmreporter.de